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ABKÜHLUNG GEFÄLLIG? Während die Außentemperaturen langsam auf hochsommerliche Werte klettern, scheint sich die Lage am internationalen Kunstmarkt merklich abzukühlen. Dies belegen Verkaufszahlen und Analysen der kürzlich abgehaltenen Frühjahrsauktionen in London und New York, einem seit jeher verlässlichen Barometer für die aktuelle Stimmung am Markt. Nach einem gehörigen Umsatzplus der vergangenen zwei Jahre hat die anhaltende Rezession der Weltwirtschaft offenbar auch den traditionell robusten Kunsthandel erreicht: fehlende Spitzenwerke um die hundert Millionen Dollar, reihenweise zurückgezogene Lose, Zuschläge teils deutlich unter den ausgehandelten Taxen. So fiel der Hammer für Gerhard Richters auf $15–20 Mio. geschätzte Malerei ‘Badende’ (1967) bei Christie’s nach nur einem Telefongebot schon bei $8 Mio. und auch sein Monumentalwerk ‘4096 Farben’ (1974) blieb mit einem Ergebnis von $20,5 Mio. bei Sotheby’s hinter den Erwartungen zurück. Für ein Drittel des geschrumpften Umsatzes sorgten asiatische Sammler, auch Gustav Klimts ‘Insel im Attersee’ (1902) ging für $46 Mio. in eine japanische Privatsammlung (s. Titelbild). Trotz negativer Vorzeichen werden diese Woche mit einiger Spannung die deutschen Sommerauktionen in Berlin, München und Köln erwartet, die vor allem das solide mittlere Preissegment zwischen €10.000 und €100.000 bedienen. Sollten sich auch hier Absatzprobleme zeigen, ist von einer länger anhaltenden Verunsicherung auszugehen, die mit den ökonomischen Auswirkungen von Inflation und Energiewende korreliert. Auch die nächste Woche startende Kunstmesse Art Basel ist ein wichtiger Indikator für das kommende Halbjahr. Ob sich der Negativtrend dort fortsetzt? Wir werden vor Ort sein und via Instagram berichten! 😉 OPENINGS: Kunstmuseum Bonn (Nico Randel & Camillo Grewe), Schloss Moyland (‘Franz Joseph van der Grinten und seine Sammlung’), Villa Zanders (‘Sechs auf einen Streich’), Mook (Andreas Bischoff), La Felce (‘Giardino Segreto’)…
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