ArtJunk
No. 23—2023

This Week

Dass in mir eine Sehnsucht erwacht

Kunstmuseum Bonn

Nico Randel & Camillo Grewe

Info: Nico Randels Werk ist geprägt von persönlichen Geschichten und Kommentaren, die er in Drehbücher, Bühnenbilder, Storyboards, Schriftzüge und Performances übersetzt. Vor allem seine Schriftbilder wirken wie wortgewordene Stimmungen des Künstlers. Die schwarzen Parolen und Kommentare auf weißem Grund zeugen von Randels künstlerischer Direktheit und seinem Humor, mit dem er den Themen unserer Gesellschaft begegnet. Gemeinsam mit dem Kölner Künstler Camillo Grewe hat Nico Randel die Goldstein Galerie in Frankfurt a. M. im September 2022 als Atelier genutzt und sich dem übergeordneten Thema Über das Arbeiten gewidmet. Im Rahmen der Residenz im Atelier Goldstein ist das Video-Tagebuch Alles im Lot! entstanden, in dem beide Künstler das Thema Arbeit filmisch reflektieren. (…) In Kooperation mit dem Kunsthaus KAT18 / 18:30 Uhr: Film-Screening Alles im Lot / 19 Uhr: Grußwort und Einführung von Jutta Poestges (Kunsthaus KAT18) und Kristina Thrien (Kunstmuseum Bonn) / Im Anschluss: Musik und Gespräch von und mit Nico Randel & Camillo Grewe.

Kunstmuseum Bonn KAT18 Nico Randel Camillo Grewe ArtJunk

Giardino Segreto

La Felce

Javkhlan Ariunbold, Blanca Barbat, Friedrich Boell, Manuel Boden, Gina Bojahr, Thilo Brämer, Saioa Fischer Abaigar, Alexandra Hennig, Kim Yong Hyeok, Julia Jesionek, Sayaka Kuramochi, Ella Kühn, Hojin Lee, Juho Lee, Tongtong Li, Mary Mikaelyan, Vanessa Monti, Kyuwon Moon, Nikolas Müller, Lia Sáile, Nathan Schönewolf, Tobias Schulenburg, Hyunji Seo, Seylee, Zoe Wrede

Info: Der Secret Garden zieht weiter und ändert dabei seine Sprache – die Schlangen und Vögel zischeln und zwitschern jetzt italienisch Giardino segreto – Secret Garden. Das liegt vielleicht auch ein bisschen daran, dass die Ausstellung rund um das Seminar Kolloquium von Prof. Johannes Wohnseifer an der KHM nun in der Galerie La Felce (italienisch: der Farn) gezeigt wird. Dort wird es gewiss noch muckeliger als vorher, und es wird noch(!) mehr Prosecco vorab bestellt, denn die Ausstellung ist ja ein lebender, lernender Organismus. Es darf sich also gefreut werden, natürlich auch auf die Inhalte. Figuratives, viel Pink und Rosa, Körper, einen Kopf (von innen (Vermutung zumindest)), Markierungen, ein mittelblaues Gebüsch, ein dunkelblauer Himmel (davor ein Gebüsch), Glossy Stuff, Metall (wortwörtlich und eher inhaltlich), Leute, die Kaffeetassen und sich den Kopf halten, Brillen aus Tränen, fotorealistische Hände, die in Ecken zeigen, Quadrate, Wolken- und Wasser-Ähnliches, Abstraktes, Blau, eine Fellmaske, ein Boot, und, und, und… Es ist offensichtlich: Der Garten macht sein Ding, er blüht und gedeiht und wird auch in La Felce wieder seine Geheimnisse offenbaren. Die Ausstellung findet im Rahmen der Reihe Advantage Book von La Felce statt.

La Felce Kunsthochschule Medien Cologne Giardino Segreto ArtJunk

Franz Joseph van der Grinten und seine Sammlung. Kabinettausstellung zum 90. Geburtstag

Museum Schloss Moyland

Elisabeth Andrae, Joseph Beuys, Peter Dreher, Otto Eckmann, Herbert Falken, Franz Joseph van der Grinten, Johann Peter Heek, Vilmos Huszár, Horst Egon Kalinowski, Sigrid Kopfermann, Hanns Lamers, Hugo Lederer, Johan Mekkink, Joan Miró, Thomas Müller, Otto Prinz, Anton Scharff, Rudolf Schoofs, Hannes Steinert, R.F. Thenot u.a.

Info: Vom 11. Juni bis zum 16. Juli 2023 würdigt das Museum Schloss Moyland den Kunstsammler und Kunsthistoriker Franz Joseph van der Grinten mit einer Ausstellung. Etwa 95 Werke von mehr als 35 Künstler*innen aus den Beständen des Museums vermitteln einen Eindruck von den vielfältigen und weitgespannten Interessen des Sammlers. Ausgestellt sind Werke der Malerei und der Skulptur, Zeichnungen und Druckgrafik, Arbeiten aus Glas und Porzellan sowie Medaillen, Plaketten und eine großformatige Stickerei im zeitlichen Rahmen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1990er Jahre. (…) Dr. Antje-Britt Mählmann (Direktorin, Museum Schloss Moyland) und Franz Rudolf van der Grinten (Sohn des Sammlers, Mitglied Stiftungsvorstand) sprechen über die Sammeltätigkeit Franz Joseph van der Grintens und die Anfänge der Stiftung Museum Schloss Moyland / Ausklang bei Gesprächen an der Bar Mezzogiorno.

Museum Schloss Moyland Sigrid Kopfermann ArtJunk
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Upcoming

on damp earths we wander – A journey of ten stories in the sonic garden of Kerima Tariman

Lantz’scher Skulpturenpark

Farkhondeh Shahroudi, Anne Duk Hee Jordan, Barthélémy Toguo, Phil Collins, Antoinette Yetunde Bintu Oni, Theresah Ankomah, Al Hassan Issah, Pedro Oliveira, Refuge Worldwide, Archipel Radio station (Monai de Paula Antunes & Niko de Paula Lefort) – Kuratiert von Lynhan Balatbat-Helbock, co-kuratiert von Bilge Emir und Lia Milanesio

Info: Man sagt, dass auf kleinen Bänken in Parks, auf öffentlichen Plätzen oder in U-Bahn-Stationen bei den Menschen, die Tag und Nacht arbeiten, eine flüchtige Ruhe zu finden ist. Der Garten, die willkommene Oase als Zufluchtsort für Ruhe, Erholung und Besinnlichkeit, ist im Idealfall für alle Menschen in den Städten zugänglich. Hundebesitzer, Eltern mit ihren frei herumlaufenden Kindern, essende Arbeiter, Verliebte, Körper, die einen Austausch in privaterer Umgebung suchen, und einsame ältere Menschen, sie alle trachten nach bewahrter Natur, der Auszeit zwischen den Gärten und dem städtischen Alltag. (…) Wir laden Wissenschaftler*innen und andere ein, über Traditionen und Praktiken der Verbreitung von Klängen, Formen der Heilung in der Freizeit und über gemeinschaftliches Engagement nachzudenken. Auch Besucher*innen sind eingeladen, ihre künstlerischen Arbeiten zum Thema auszustellen und aufzuführen. Die Aktivitäten werden durch eine Reihe öffentlicher Lesungen und geführter Klangspaziergänge begleitet. Das Projekt soll ein Ort des kollektiven Zuhörens und Staunens sein und durch das partizipatorische Engagement der Körper auch Prozesse des Zuhörens, Verweilens und Vordringens in gemeinsame Räume anstoßen, um schließlich ein eigenes Paradies zu erschaffen und zu aktivieren. (…) 15–16 Uhr: Kurator*innenführung durch den Park mit den Künstler*innen / 17–18 Uhr: Performance & Walk im Park, begleitet von Musik und Gesang, von Farkhondeh Shahroudi & Musiker*innen.

Lantz'scher Skulpturenpark Kunstkommission Düsseldorf on damp earths we wander ArtJunk

Kunst im Rheinland

Ludorff

Jankel Adler, Hans Arp, Bernd & Hilla Becher, Joseph Beuys, Ulrich Erben, Max Ernst, Katharina Fritsch, Barbara »Annah« Gaul, Winfred Gaul, Karl Otto Götz, Gotthard Graubner, Katharina Grosse, Axel Hütte, Konrad Klapheck, Paul Klee, Karin Kneffel, Imi Knoebel, Norbert Kricke, Wilhelm Lehmbruck, Heinz Mack, August Macke, Helmuth Macke, Ewald Mataré, Georg Meistermann, Ernst Wilhelm Nay, Walter Ophey, Otto Piene, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Thomas Ruff, Jörg Sasse, Bernard Schultze, Emil Schumacher, Thomas Schütte, Thomas Struth, Günther Uecker

Info: Vor über 100 Jahren etablierte sich das Rheinland mit den Kunstzentren Köln und Düsseldorf als wichtige Keimzelle der Avantgarde, die nicht nur auf das nationale, sondern auch auf das internationale Kunstgeschehen Einfluss hatte und weiterhin hat. Die Rheinischen Expressionisten, die Ausstellungen des Sonderbundes in Düsseldorf und Köln sowie die Gründung der Künstlergruppe Das Junge Rheinland 1919 etablierten den weitreichenden Ruf und die Strahlkraft der rheinischen Kunst. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der sogenannten Stunde Null erschufen vor allem die Künstler der Zero-Gruppe – Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker – radikal neue Themen, Techniken und Ausdruckformen, die weltweit wahrgenommen werden. Aber auch das deutsche Informel von Karl Otto Götz und Bernhard Schultze sowie weitere abstrakte Positionen, beispielsweise von Ernst Wilhelm Nay, Winfred Gaul, Gotthard Graubner und Imi Knoebel setzen internationale Impulse und werden in unserer Ausstellung schlaglichtartig beleuchtet.

Galerie Ludorff Katharina Grosse ArtJunk

RAW

KIT – Kunst im Tunnel

Ulrike Kazmaier, Dylan Maquet, Sabrina Podemski, Johannes Raimann, Moritz Riesenbeck

Info: Raw bedeutet roh und RAW-Bilder sind unbearbeitet und unkomprimiert, eine Masse, die erst noch zum Bild geformt werden muss. Ein RAW-Foto hat – im übertragenen Sinn – den Zustand einer analogen Filmrolle, die in Entwicklerflüssigkeit in der Dunkelkammer liegt. In dieser Ausstellung sind die Entwickler fünf Künstler*innen, die mit rohen Daten auf unterschiedliche Weise umgehen. Ulrike Kazmaier, Dylan Maquet, Sabrina Podemski, Johannes Raimann und Moritz Riesenbeck haben sich vom klassischen Bildumgang längst entfernt und benutzen fotografische Geräte, Technik und Aufnahmen als Inspiration für künstlerische Arbeiten, als Skizzen oder als Negative für neue Formen. Dies geschieht in direkter, auf das Fotografische bezogene Weise, zum Beispiel wenn wir einen Vorhang öffnen und ein Fotoblitz unser Auge blendet, das dann ein eigenes Bild produziert, oder indirekt: dann, wenn ein fotografisches Bild nur noch als Erinnerung in eine Installation einfließt, und wir das Bild über ein Gefühl in uns neu erschaffen. (…)

KIT Kunst im Tunnel Ulrike Kazmaier ArtJunk
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