ArtJunk
No. 25—2025

 

 

This Week

Salon: Nico Anklam

Kunstverein Siegen

Dr. Nico Anklam (Direktor, Museen der Stadt Recklinghausen / Leiter, Kunsthalle Recklinghausen)

Info: Dr. Anklam ist promovierter Kunsthistoriker und Kurator mit einem internationalen Profil. Er studierte Kunstgeschichte, Kulturwissenschaft und Ästhetik in London, Berlin und als Fulbright-Stipendiat in New York. Seine kuratorische Praxis umfasst Stationen in Deutschland, Dänemark, den Niederlanden, Estland, Schweden und Norwegen. Als Direktor der städtischen Museen Recklinghausen verfolgt er das Ziel, die Kunsthalle als niederschwellige Begegnungsstätte für das Publikum vor Ort sowie als Institution für wegweisende Kunst aus der ganzen Welt zu positionieren. In seinem Impulsvortrag wird Dr. Anklam über die Rolle von Kunstinstitutionen im Spannungsfeld zwischen lokaler Verankerung und internationaler Ausrichtung sprechen. Dabei wird er Einblicke in seine kuratorische Praxis geben und diskutieren, wie Ausstellungsräume als Plattformen für Austausch von Objekten und Ideen fungieren können. (…)

Kunstverein Siegen Nico Anklam Kunsthalle Recklinghausen ArtJunk

CUL-2-SACS

ICA Cologne

Golnesa Rezanezhad, Adler Murada, Martijn Petrus, Mathias Prenen, Maud Gourdon

Info: Golnessa Rezanezhad presents a textile installation, titled Weaving the Past into the Present, in collaboration with local rug weavers from northern Iran, her land of origin. (…) Adler Murada’s Parakeet Chronicles has been researching the implications and unfolding of coloniality through historical acts involving feral species, with a particular focus on parakeets. (…) Martijn Petrus’ multidisciplinary practice plays with and comments on how we relate to the idea of nature, by researching topics like paleontology, queer ecology, interspecies kinship and contemporary lifestyle. (…) Mathias Prenen’s Industria series explores local material agency through the everyday and historical use of ceramics. Developed during a residency in Andalusia, Spain, the project was inspired by the region’s ceramic culture—where clay objects are common, functional, and made for durability and practicality. (…) Maud Gourdon constructs her Orgone Accumulators in accordance with the principles laid out by Austrian psychiatrist Wilhelm Reich (1897–1957). Rooted in historical controversy and metaphysical speculation, the orgone accumulator embodies a central paradox: a sealed, isolating structure conceived to attract and concentrate a universal life force — the elusive orgone. (…)

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Praxis der Orte II

Lore Deutz

Lisa Busche, Christof John, Franziska Opel, Merlin Reichart – curated by Kunstverein St. Pauli

Info: Die erste Ausstellung Praxis der Orte des Kunstverein St. Pauli näherte sich 2023 fragend dem Wesen, den Kräften und den Perspektiven von Orten jenseits ihrer Funktion. Eine Auswahl an Un-Orten wurden mit Scannern gesammelt, in einem digitalen Archiv choreografiert und in einer gescheiterte Shopping Mall per Projektion neu platziert. Begleitend wurde mit sechs künstlerischen Positionen kooperiert und verschiedenste Qualitäten und Handlungen der Orte hervorzuheben. Die Orte zeigten sich mehrdeutig, grenzten sich ab, verdichteten, entwickelten, öffneten sich, hatten eigenen Zeiten, bildeten Identitäten, wuchsen in der Erinnerung, wurden benötig, abgelehnt, ignoriert, verblieben unsichtbar, bekamen Bedeutung, agierten passiv, reagierten träge, kooperierten blind, gestalteten Beziehungen, vernachlässigten ihre Funktionen, abstrahierten Zufalle, waren geschädigt und gesperrt, verschwanden unbemerkt, flossen zurück in die Wüste oder ließen sich reproduzieren. Praxis der Orte II findet nun im Juni 2025 in den Räumen der Lore Deutz statt und bildet einen Haltepunkt der analogen und digitalen Genese des digitalen Archivs. Vom Kunstverein St.Pauli ist eine dem Archiv entsprechende Ausstellungsarchitektur erarbeitet, die dem Ausstellungsraum Lore Deutz entgegen, in Dialog tritt und zum Tanze bittet. Weiterhin wird nach dem Wesen, den Kräften und Perspektiven von Orten jenseits ihrer Funktion gefragt, und entsprechend werden künstlerische Positionen eingeladen.

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Upcoming

Early Men

Galerie Buchholz

Bruce Weber

Info: The photographer and filmmaker Bruce Weber rose to international prominence through his advertising campaigns for Calvin Klein, Ralph Lauren and Versace during the 1980s and early 1990s. Born in 1946 and raised in rural Pennsylvania, Bruce Weber moved to New York City in the late 1960s. After a brief stint as a model, he followed the advice of Richard Avedon and Diane Arbus and studied photography at the New School for Social Research under Lisette Model. Of this experience Weber writes »Lisette gave me the courage to stand my ground and push my work in different directions. My entire life in photography has felt like a continuation of Lisette’s class and the lessons I learned there.«

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The Unboxing Experience – Phase 2: Resonating Voices

Clemens Sels Museum Neuss

Katharina Grosse, Marcia Hafif, Séraphine Louis, Filomena Robakowska, Emma Stern u.a.

Info: Das Clemens Sels Museum in Neuss ist nicht nur ein Ort mit einer in Deutschland einmaligen Kunstsammlung. Besonders ist auch, dass Geschichte und Gegenwart des Museums immer in der Verantwortung von Frauen lagen – von der Stifterin Pauline Sels bis zu den langjährigen Direktorinnen. Dass in der Sammlung über 130 Künstlerinnen vertreten sind, deren Werke bislang kaum oder gar nicht sichtbar waren, bildet den Ausgangspunkt eines Ausstellungsprojekts, das als Work in Progress angelegt ist. Teil eins startet ab April unter dem Titel The Unboxing Experience als Bestandsaufnahme, um in Teil zwei ab Juni ausgewählte Werke in Dialog mit zeitgenössischen Künstler*innen treten zu lassen. The Unboxing Experience wird kuratiert von Lara Bader und Marlene Kurz, Stipendiat*innen von Residence NRW⁺ 2024/2025. Neben dem Projekt für das Clemens Sels Museum Neuss sind die beiden Kuratorinnen aus Deutschland und der Schweiz eingeladen, im Anschluss eine Ausstellung mit dem NAK Neuer Aachener Kunstverein zu entwickeln und umzusetzen.

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Human Work – Junge Kunst aus Münster

KIT – Kunst im Tunnel

Yedam Ann, Zauri Matikashvili, Jakob Schnetz & Rebecca Ramershoven, Jan Niklas Thape

Info: Die Künstler*innen dieser Ausstellung haben sich mit dem Menschsein in unserem von Mensch und Technik geprägten Zeitalter auseinandergesetzt. Zeit- und Raumerfahrungen, Verdrängung und Erinnerung, Privilegien und Benachteiligungen aufgrund von Hautfarbe und Geschlecht, der Umgang mit Krankheiten und alte und neue Arbeitswelten werden mittels Fotografien, in Videos und Installationen thematisiert. Spannungen zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Produktion und Erschöpfung, Zugehörigkeit und Entfremdung werden ausgelotet und legen offen, dass unser Dasein bestimmt ist von Arbeit und diese Arbeit kein Selbstzweck ist. Mit ihr einher gehen Hierarchien und Beziehungen: Wer arbeitet für wen oder was? Arbeiten Computer für uns? Arbeitet unser Körper gegen uns? Ist die Corporation unsere neue Familie?

KIT Kunst im Tunnel Human Work ArtJunk
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