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TIME TO RELAX: Nach dem gelungenen Start der düsseldorf photo+ kehrt im rheinischen Kunstrevier wieder etwas Ruhe ein – zumindest kurz. Gelegenheit also, ganz entspannt durch die neuen Fotografie-Ausstellungen zu bummeln. Passend dazu erreichte uns vergangene Woche diese Nachricht: Man Ray’s ikonischer Rückenakt ‚Le Violon d’Ingres‘ (1924) wechselte bei Christie’s für stolze $12,4 Mio. den Besitzer und gilt nun als teuerstes Foto der Welt. Wenige Tage zuvor wurde hingegen das teuerste Gemälde des 20. Jahrhunderts versteigert, ebenfalls bei Christie’s. Schlappe $195 Mio. ließ sich Kunsthändler Larry Gagosian, vermutlich im Kundenauftrag, Warhol’s ‚Marilyn‘-Porträt kosten. Die Meldungen von immer neuen Rekordsummen, die während der New Yorker Auktionswoche bewilligt wurden, überschlugen sich. Zweifelhaften Ruhm erlangte das Ehepaar Macklowe, dessen gerichtlich ausgetragener Rosenkrieg zur Zwangsversteigerung ihrer erstklassigen Nachkriegskunst-Sammlung bei Sotheby’s führte. Mit einem Gesamtergebnis von knapp $1 Mrd. für nur 65 Werke ist es die wertvollste Sammlung, die je verkauft wurde. Weitere Spitzenergebnisse für Picasso (Titelbild), Michelangelo, Basquiat und insbesondere für Werke von Künstlerinnen legen nahe: vom fortdauernden Krieg und aktuellen Krisen zeigt sich der (High-End-)Kunstmarkt völlig unbeeindruckt. Aber zurück nach NRW, wo das Kunstmuseum Bonn am Samstag, den 28. Mai, das Symposium ‚Kunst und Freiheit. Unter Druck‘ ausrichtet. Mit illustren Gästen, wie unserer neuen Kultur-Staatsministerin Claudia Roth, werden die Voraussetzungen und Grenzen künstlerischer Freiheit unter die Lupe genommen. Das FFT Düsseldorf wiederum veranstaltet zum Abschluss-Wochenende von ‚Place Internationale‘ eine Reihe von Performances und Talks, z.B. mit dem Essayisten Alèssi Dell’Umbria, der zu Protestkulturen forscht und sich dafür selber an einer Reihe von Aufständen in französischen Banlieues beteiligte. Die Stiftung Insel Hombroich lädt am Wochenende erstmals zum ‚Raketenfestival‘ mit viel Kunst, Drinks und elektronischer Musik ein. Frei nach Frankie Goes to Hollywood gilt also: Relax! – bevor im Juni mit der Art Basel, documenta, TEFAF und dem strike a pose-Festival die nächste Kunst-Lawine auf uns zurollt… 😉
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