SHIFTING heißt die neue Ausstellung der Julia Stoschek Foundation, die am Mittwoch, den 23. April, im Düsseldorfer Schauspielhaus eröffnet. Im Foyer des markanten Theaterbaus werden neun internationale Künstler*innen präsentiert, deren Werke sich mit den Auswirkungen und Mechanismen medialer Bildproduktion befassen. Wie formen Medien unser Selbstbild? Welche Rolle spielen wir im digitalen Raum? Wie sehr ist unser Bewusstsein von Technologie geprägt? Auf diese und weitere Fragen halten die gezeigten Arbeiten Antworten bereit, greifen dabei Stilelemente aus Theater und Oper auf und treten mit der ikonischen Architektur des Schauspielhauses in einen Dialog. Das Line-Up aufstrebender und etablierter Medienkünstler*innen wie Eli Coplan, Wael Shawky oder Emma Rosenzweig (s. Titelbild) verspricht eine spannende Gruppenschau, die zwischen Intimität und Spektakel, Clubkultur und Bühne, Selbstwahrnehmung und Inszenierung experimentelle Klanglandschaften mit filmischen Fragmenten verwebt. ‘SHIFTING’ bildet den Auftakt des mehrteiligen Projekts ‘Die Zeit, die bleibt’, mit dem die Julia Stoschek Foundation während des einjährigen Umbaus ihres Stammhauses in Düsseldorf-Oberkassel zeitbasierte Medienkunst im Stadtraum präsentiert. Die Reihe widmet sich der Geschichte der Videokunst in Nordrhein-Westfalen, einer Region, die für die Entwicklung des Genres seit den 1960er-Jahren eine zentrale Rolle spielt. Organisiert wird das Projekt von der Kuratorin Lou von der Heyde, der aktuellen Stipendiatin des ‘Curatorial & Research Residency Program’ der Julia Stoschek Foundation. Die Ausstellung im Schauspielhaus wird nur bis Mittwoch, den 30. April, zu sehen sein. In diesem Sinne, don‘t miss out! 😉
www.jsfoundation.artEmmélie Lempert
Info: escape, evolve, escape skizziert einen fortlaufenden, beinahe märchenhaften Zyklus körperlicher Metamorphose: Jedes escape löst den Körper aus einer momentanen Norm, jedes evolve testet eine nächste Konfiguration – nur um wiederum entgleiten zu können. Die Ausstellung verfolgt den Körper dabei als offene Versuchsanordnung, in der keine Form endgültig, aber jede Spur bedeutsam ist. Im Spannungsfeld von Vulnerabilität und Schutz, Intimität und Exposition fungieren hautnahe Stoffe als Speicher: Dessous, Shapewear und Baumwolljersey konservieren Schmutz, Druckstellen und Schweiß wie sedimentierte Daten körperlicher Erfahrung. Archiviert werden keine abgeschlossenen Geschichten, sondern Zwischentöne eines ständigen Überarbeitens. Aus jedem Kostüm wächst eine neue Haut, aus jeder Haut ein neues Fabelwesen, das die Grenzen von Mensch, Tier und Geschlecht verschiebt. Während die konservierten Textilreste wie archäologische Fundstücke leuchten, hallt in ihnen das Echo der unsichtbaren Performances nach. Die gezeigten Arbeiten lenken den Blick auf diese Dauerbewegung: Sie verdichten Spuren von Alter, Gewicht, Geschlecht, Intimität zu poetischen Indizes eines Körpers, der jede Form nur vorübergehend beherbergt. Veränderung wird nicht als Verlust begriffen, sondern als generatives Prinzip, das immer neue Deutungen des Selbst hervorbringt – ein permanentes Wechselspiel aus Entkommen, Verwandeln und erneutem Entgleiten.
Aleksandr Delev
Info: Aleksandr Delev, located in Berlin, practices a hybrid of design, architecture, and media. Navigating between image and object, he creates an infinite, dream-like environment. His works explore the creative possibilities of various materials, forms, and patterns, intending to create a landscape—a sort of psycho-geography. The exhibition Up the blue hill presents conglomerate of works such as object, maquette and reliefs as parts of a fictional place. The works evoke an orientation within the proposed scene like a psycho-geographical experience which is central to Delev’s work. It suggests that these subjective material articulations are a form of navigating through that mental–scape, creating sense of another environment.
Lesung mit Olga Hohmann, Jan Koslowski, James Massiah und Emma Rosenzweig / Werke von Eli Coplan, Courtesy, Tarren Johnson & Joel Cocks, Klein, Lila-Zoé Krauß, Christelle Oyiri, PRICE, Emma Rosenzweig, Wael Shawky
Info: Im Rahmen der Ausstellung Shifting im Düsseldorfer Schauspielhaus lädt die Julia Stoschek Foundation am Samstag, den 26. April 2025, zu einer Lesung mit Olga Hohmann, Jan Koslowski, James Massiah und Emma Rosenzweig ein. Die Autor*innen präsentieren eigene Texte, in denen sie Themen der Ausstellung aufgreifen und in Beziehung zu den gezeigten Werken treten. Shifting, kuratiert von Lou von der Heyde im Rahmes des Curatorial & Research Residency Program der JSF, bildet den Auftakt des mehrteiligen Projekts Die Zeit, die bleibt, mit dem die Julia Stoschek Foundation während des einjährigen Umbaus ihres Stammhauses zeitbasierte Medienkunst im Düsseldorfer Stadtraum präsentiert. Die Reihe widmet sich den Ursprüngen, Brüchen und Kontinuitäten der Videokunst in Nordrhein-Westfalen – einer Region, die für die Entwicklung der Videokunst seit den 1960er-Jahren eine zentrale Rolle spielt. Ort: Foyer im Düsseldorfer Schauspielhaus, Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf / Der Eintritt ist frei.
Keta Gavasheli (Künstlerin, Soundperformerin)
Info: Die Performance Blurry Middle Distance basiert auf der neuesten Filmarbeit der Künstlerin und Soundperformerin Keta Gavasheli (*1990 Tiflis, Georgien), die in Tiflis, Düsseldorf und New York gedreht wurde. Ausgehend von ihrer Beschäftigung mit Neurowissenschaften und Poesie erforscht Gavasheli, wie Gedächtnis und Erinnerung unsere Wahrnehmung der Gegenwart formen. Inmitten wachsender politischer Spannungen in ihrer Heimat Georgien befasst sich die Künstlerin durch die Linse der Kamera mit Konzepten von Entfremdung, Verlust und Kollektivität, im Bemühen neu mit einer Landschaft in Verbindung zu treten, die von sozialem und urbanem Wandel geprägt ist. Mit Hilfe von Text und gesprochenem Wort spürt ihr multimediales Werk Analogien zwischen Sprache, Körper und Raum auf. Das wiederkehrende Bild des Lochs dient als Ausgangspunkt für persönliche und kollektive Erzählungen. Keta Gavasheli lebt und arbeitet in Düsseldorf. In einem pluralen, kollaborativen Ansatz bezieht ihre Performance Klangbeiträge von Künstler*innen und Freund*innen wie Zurab Babunashvili, binbadweather, DECHA, John T. Gast, Yvette Georges, MINALOY und Sandro Tediashvili ein. Im Anschluss seid Ihr herzlich eingeladen, in Anwesenheit der Künstlerin bei einem Getränk ins Gespräch zu kommen. (…) Treffpunkt: Salon21 / Eintritt frei / Die Veranstaltung findet in georgischer und englischer Sprache statt.
Selva Amelia Balta, Manuel Betz, Anastasia Dittmar, Helena Figueiredo, Adrian Hazi, Philipp Hofmann, Tobias Ising, Mariami Kavtaradze, Ugur Kepenek, Larissa Klerx, Philip Michael, Jiyoon Park, Maya Plötzer, Julia Schade, Max Schwarz, Stefan Schmidt, Esther Sewing, Mersedeh Sharifi, Eun So, Amelie Strömer, Dennis Sturm, Romy Vos (Studierende der Klasse Akdeniz)
Info: Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung von Studierenden der Klasse Akdeniz am Dienstag, 29. April 2025, um 19 Uhr. Studierende der Klasse Akdeniz der Kunstakademie Düsseldorf setzen sich in der Ausstellung Thieves of Time mit der Architektur und der 177-jährigen Geschichte des Künstlerverein Malkasten auseinander. Dabei verwandelt sich das Gebäude in einen Raum der Reflexion, in dem persönliche und kollektive Erinnerungen neu betrachtet werden und ein Dialog zwischen Geschichte und Identität und dem Raum selbst stattfindet. Die Geschichte des Malkastens zeigt, dass das Gebäude mehreren Restaurierungen unterzogen wurde: Treppen wurden ersetzt, stilistische Elemente nachgeahmt und Schichten der Zeit durch Imitation bewahrt. Die Studierenden haben die pockets des Malkastens durchsucht, um zu entdecken, wie ein Raum Erinnerungen verkörpern kann. (…) Ort: Jacobihaus.
Judy Chicago
Info: Judy Chicago: Revelations, die Kunstausstellung der Ruhrfestspiele 2025, widmet sich einer Pionierin der feministischen Kunst. 1939 in den USA geboren, erlangte sie in den späten 1960er-Jahren Bekanntheit, indem sie Kunst aus einer frauenzentrierten Perspektive schuf und die männlich dominierte Kunstwelt herausforderte. Als Allrounderin durchzieht ihr Werk große Experimentierfreude und die Faszination für Handwerkliches, was sich in ihren Arbeitsmethoden und Materialien zeigt. Im Laufe ihrer sechs Jahrzehnte umfassenden Karriere hat Chicago eine Bildsprache entwickelt, die sich gegen das Fehlen oder gar die Auslöschung von Frauen in der westlichen Kulturgeschichte wendet. (…) Zur Eröffnung sprechen Christoph Tesche (Bürgermeister, Stadt Recklinghausen), Ina Brandes (Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen), Olaf Kröck (Intendant, Ruhrfestspiele), Dr. Nico Anklam (Direktor, Museen der Stadt Recklinghausen), Chris Bayley (Ausstellungskurator, Serpentine, London) und Diane Gelon (Freundin und Mitstreiterin von Judy Chicago und Produzentin von The Dinner Party).