DOUBLE DASH! Ab Samstag, den 27. Juli, zeigt der Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal gleich zwei neue Einzelausstellungen, auf die wir besonders gespannt sein dürfen. Der britische Bildhauer und ehemalige Rektor der Kunstakademie Düsseldorf Tony Cragg (*1949), der den 15 Hektar großen Kunstpark 2008 gegründet hat, präsentiert zwei umfangreiche Werkschauen von Berta Fischer und Eduardo Paolozzi. Die in Berlin lebende Künstlerin Berta Fischer (*1973) ist vor allem für ihre farbintensiven, im Raum schwebenden Skulpturen bekannt, für die sie transparente Materialien wie thermoplastisches Acrylglas verwendet (s. Titelbild). Durch die Reflexion und Brechung von Licht bewirken die Arbeiten flirrende Farbspiele, welche die Künstlerin und Leiterin der in Düsseldorf und Berlin sitzenden Konrad Fischer Galerie bereits international ausgestellt hat. Mit dem Werk des schottischen Bildhauers und Grafikers Eduardo Paolozzi (1924–2005) erwartet uns sodann ein wahres Schwergewicht der jüngeren Kunstgeschichte. Als sogenannter ‘Pate der Pop Art’ prägte Paolozzi die britische Nachkriegskunst maßgeblich, war nicht nur vierfacher Documenta-Teilnehmer, sondern vertrat das Vereinigte Königreich 1960 auch bei der 30. Biennale von Venedig. Einzelausstellungen seiner Arbeiten fanden u.a. im MoMA, New York, in der Londoner Tate, im Stedelijk Museum, Amsterdam, oder in der Berlinischen Galerie statt. Anlässlich von Eduardo Paolozzis 100. Geburtstag werden in Wuppertal jetzt vor allem die Skulpturen und das berühmte grafische Oeuvre des Ausnahmekünstlers gewürdigt. Unser heißer Tipp für den perfekten Wochenendausflug! 😊 Mehr Infos hier:
www.skulpturenpark-waldfrieden.deJenny Michel
Info: Die Berliner Künstlerin Jenny Michel (*1975 Worms) nimmt uns mit in vergangene Utopien und verweist mit ihren ästhetischen Gebilden gleichzeitig auf das dystopisch Zukünftige. Informationen aus vergangener Zeit überwuchern die Oberfläche der Welt: Texte sind nicht mehr lesbar, Datenspeicher werden zu nutzlosem Material, ausgediente Bibliotheken werden zu rätselhaften Ruinen fragmentierten Wissens. Jenny Michels Kunst spricht Intellekt und Gefühl gleichermaßen an. Ihr Medium ist das der Collage, obgleich es sich um Zeichnungen, Skulpturen, Wand- oder Rauminstallationen handelt. Jenny Michel hat sich den Materialien Papier und Holz verschrieben, die von hoher haptischer Qualität sind. Scheinbar Alltägliches und Abfall werden zum Baustoff ihrer künstlerischen Manifestationen. Über Jahre hinweg ist so ein dichtes Werk entstanden, das eine Gegenerzählung zu den dominierenden Narrativen der Wissenschaft bildet. (…) Zur Eröffnung sprechen Frank Stein (Bürgermeister, Bergisch Gladbach) und Dr. Ina Dinter (Leiterin, Kunstmuseum Villa Zanders) / Live-Musik von Jakob Dobers (Singer-Songwriter) / die Künstlerin ist anwesend.
Lili Süper & Johannes Hoffmann – kuratiert von Amelie Gappa
Info: IT IS YOUR BIRTHDAY befasst sich mit Zwischenzuständen, mit Orten der Transformation und Imagination. Lili Süper verwandelt das La Felce in eine Gesamtinstallation, die von Unbehaglichkeit oder Unsicherheit erzählt, die entsteht, wenn wir Dinge nicht einordnen können. Durch größere, aber auch subtilere Gestaltungseingriffe wird ein Raum kreiert, der nostalgische Erinnerungen hervorruft und gleichzeitig mit kurioser Unheimlichkeit spielt. Johannes Hoffmann entwickelte eine Performance und daraus resultierende Installation, die dem Prinzip der ewigen Wiederholung folgend durchritualisiert ist. Anhand der Intensität einer Hand voll Noten geht es um Einfachheit, Emotion und liminale Zustände – einen Schwellenzustand, in dem die Vergangenheit für eine kurze Zeit nicht relevant ist und die Zukunft noch nicht begonnen hat. Ein Moment voller Möglichkeiten, in dem alles in einem fragilen Gleichgewicht schwebt. Auch die Arbeit selbst befindet sich in einem Zwischenzustand: zwischen Ereignis und Ereignislosigkeit, Anwesenheit und Abwesenheit der Körper, Konzert und Sound-Installation. (…)
Eduardo Paolozzi
Info: Eduardo Paolozzi (1924–2005) war einer der eigenwilligsten und vielseitigsten britischen Künstler der Nachkriegszeit. In den 1940er Jahren trat er mit einer Serie von Collagen in Erscheinung, in denen er Bilder aus der Populärkultur und Werbung kombinierte. Unter dem Einfluss von Surrealismus und Dadaismus entwickelte er eine Bildsprache, mit der er die Entwicklung der britischen Pop-Art vorwegnahm. Dabei erkannte »er sehr früh in den Illustrationen der Massenkultur die Möglichkeit, eine neue Ästhetik entwickeln zu können, die sich von der tradierten absetzt, weil bewusst und provokativ minderes, außerkünstlerisches und mit Informationen besetztes Bildmaterial auf die Ebene der Kunst erhoben wird.« (Winfried Konnertz) Seine späteren kraftvollen Skulpturen und Drucke, die Paolozzis anhaltenden internationalen Erfolg begründeten, erforschen das Verhältnis von Mensch und Wissenschaft, suchen nach einer inhaltlichen und formalen Entsprechung zu den neuen Mythen der sich formierenden Massengesellschaft. (…)
Willy Maywald
Info: Die Ausstellung Willy Maywald. Die Künstler daheim – Les Artistes chez eux taucht ein in das faszinierende Werk des renommierten Modefotografen Willy Maywald. In der Sammlung des Museum Schloss Moyland befinden sich 63 Fotografien von Willy Maywald, die die Brüder van der Grinten ab 1960 erworben haben. Maywald wurde 1907 in Kleve geboren und wuchs im bekannten Hotel Maywald, das seine Familie besaß, in Kleve auf. Er war als berühmter Modefotografin in Paris tätig und fotografierte für Zeitschriften wie die Vogue und Modeikonen wie Christian Dior und Jacques Fath. In der französischen Metropole eröffneten sich für Maywald Zugänge zu einflussreichen Künstler*innen wie Pablo Picasso, Georges Braque, Fernand Léger und Juliette Greco, die er in sehr eindrucksvollen Portraits festhielt. Die Ausstellung bietet einen Einblick in die Gedankenwelt des Fotografen und Besucher*innen können die portraitierten Künstler*innnen auf eine persönliche, sehr individuelle und private Weise kennen lernen. (…) An der Bar Mezzogiorno (Installation von Florian Hüttner und Daniel Maier-Reimer im Nordturm) gibt es zur Einstimmung einen kleinen Umtrunk mit Cocktails und Musik aus den 60er Jahren. Nach einem Begrüßungswort folgt ein Ausstellungsrundgang mit der Kuratorin Momo Giesen und Dr. Alexander Grönert.
Programm zum Langen Donnerstag
Info: Was ist Identität für dich? Dieser Frage gehen wir zusammen mit euch am Langen Donnerstag im August nach und stellen dafür die Kunst von Roni Horn in den Mittelpunkt! In ihren Arbeiten lädt uns die Künstlerin dazu ein, nach der eigenen Identität zu suchen. Roni Horn ist dabei der Auffassung, dass Identität fließend und reaktiv ist und wir von der Welt um uns herum verändert werden. Freut euch auf eine performative Performance von JJ Smith die mit Körpern stille Post spielt und danach fragt wie wir uns orientieren, wenn das wir wandelbar ist und sich keiner festen Zuschreibung unterordnen lässt. Außerdem gibt es queere Beats von dj giyu und Tegnah. (…) 19 Uhr: Rinse. Repeat. Eine partizipative Performance by JJ Smith in der Roni Horn-Ausstellung / 19:30 Uhr: Queere Beats von dj giyu und Tegnah / Eintritt 7 € ab 17 Uhr / Kölner*innen frei.
Info: Die Stiftung zur Förderung zeitgenössischer Kunst in Weidingen freut sich, Sie auf eine Präsentation von Inge Mahn aufmerksam zu machen, die ab 3. August 2024 zu sehen sein wird (siehe Öffnungszeiten). Die auf drei Standorte in Weidingen verteilte Präsentation bietet einen umfassenden Blick auf das Schaffen der 2023 verstorbenen Künstlerin, deren künstlerischer Nachlass von der Stiftung betreut wird. Eine einmalige Auswahl von Mahns Gipsskulpturen aus den 1980er Jahren bis zum Jahr 2017 eröffnet den neuen Ausstellungsraum der Stiftung im Rodenhof, wo sie dauerhaft zu sehen sein werden. Die Skulpturen zeugen von Mahns einzigartiger bildhauerischer Vision und ihrer Vorliebe für die Neukontextualisierung von alltäglichen Formen und Materialien. Die ausgestellten Werke spielen mit Raum und Größe, nehmen Wände, Böden und Ecken ein oder lehnen sich gegenseitig an. Drei silhouettierte Vögel aus Gips liegen auf dem Boden, als wären sie in ihrer Bewegung oder ihrem Zug erstarrt, während elf Säcke aus Gips und eine überdimensionale Schüssel mit Spiegel Mahns Bewusstsein für Volumen vermitteln und den Betrachter dazu einladen, sein eigenes, stilles Spiegelbild zu betrachten. (…) Orte: Gartenstr. 32 / Hauptstr. 7 / Rodenhof 2, 54636 Weidingen.