‘STILLE WEITEN’ heißt die umfassende Retrospektive zum Werk von Fotokünstler Axel Hütte (*1951), zu deren Eröffnung das Arp Museum Bahnhof Rolandseck am Sonntag, den 9. Februar, herzlich nach Remagen einlädt. Mit seinen malerisch anmutenden Werken zählt Hütte zu den international bedeutendsten Fotografen der Gegenwart. Von 1973 bis 1981 studiert der gebürtige Essener in der legendären Klasse von Bernd und Hilla Becher an der Kunstakademie Düsseldorf und gilt heute, neben damaligen Kommilitonen wie Thomas Struth, Candida Höfer oder Andreas Gursky, als einer der wichtigsten Vertreter der Düsseldorfer Fotoschule. Beeinflusst vom sachlich-dokumentarischen Stil der Bechers entwickelt der Künstler schnell seine eigene unverkennbare Bildsprache, die sich durch eine betont subjektive Sicht der Dinge auszeichnet. Zu seinem Markenzeichen werden konkrete und zugleich rätselhafte Bildwelten, die uns zunächst vertraut, im nächsten Moment aber völlig fremd erscheinen. Die in enger Zusammenarbeit mit Axel Hütte konzipierte Überblickschau im Arp Museum vereint jetzt 36 Werke aus den Jahren 1997 bis 2024, wobei die seit den 1990er Jahren entstandenen großformatigen Aufnahmen von Bergen, Gewässern oder Gletschern einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden. Hütte selbst beschreibt diese als imaginierte Landschaften. Bilder wie ‘Cayo, Belize’ mit seinen nebelverhangenen Baumlandschaften haben einen mystischen Charakter (s. Titelbild). Sie lassen uns träumen, uns erinnern und stille Zuflucht finden in einer ins Wanken geratenen Welt. Zur Eröffnung wird der Künstler anwesend sein. In diesem Sinne, can’t wait! 😊 Alle Infos hier:
www.arpmuseum.orgLunita-July Dorn
Info: In ihren großformatigen Acrylmalereien und Zeichnungen erschafft Lunita-July Dorn (*1999 Berlin) dynamische Bildwelten, die zwischen surrealer Erzählung und dokumentarischer Reflexion oszillieren. Ihre Arbeiten verstehen sich als poetische Verflechtungen von persönlichen Erinnerungen und künstlerischem Ausdruck und offenbaren eine eindringliche, beinahe greifbare Intimität. Dorn verführt mit einer unverkennbar losen Malweise: breite, energische Pinselstriche treffen auf subtile Details, die das Banale und Poetische miteinander verweben. Während die früheren Arbeiten eher fiktive Szenarien ausloten, in denen die Künstlerin als Protagonistin in imaginären Räumen agiert, widmen sich ihre neuesten Werke konkreten Erinnerungen. Die Künstlerin beschwört intime Momente ihrer Kindheit herauf: ein Sommertag im Schwimmbad, das vertraute Chaos des elterlichen Zuhauses oder flüchtige, fragmentarische Szenen die sich ins Gedächtnis eingebrannt haben. Zum ersten Mal treten auch Familienmitglieder subtil auf ihren Leinwänden in Erscheinung, als stumme Zeug*innen eines Prozesses, der sich mit den vielschichtigen Facetten des Erwachsenwerdens auseinandersetzt. Dabei bleibt die Künstlerin selbst weiterhin die zentrale Figur ihrer Kompositionen, fungiert zugleich als Erzählerin und Protagonistin. (…) Zur Eröffnung ist die Künstlerin anwesend / Parallel eröffnet die Gruppenausstellung SALON.
Ole Dreihaupt, Beate Gärtner, Lucien Liebecke, Haegang Lee, Hyejin Park, Kaya Pfaff, Bela Stöttner, Naomi Xila-Xulis, Hu Xinyue (Klasse Prof. Danica Dakić – Kunstakademie Düsseldorf)
Info: Der Spielfilm Drive My Car des Regisseurs Ryūsuke Hamaguchi aus dem Jahr 2021 dient als Ausgangspunkt und Inspirationsquelle für das gleichnamige Projekt der Studierenden der Klasse für Film und Video. Dieses umfasst ein Screening im Kinoraum der Julia Stoschek Foundation sowie eine Ausstellung in der Kunstakademie Düsseldorf und widmet sich einer Entdeckungsreise zum eigenen Ich sowie Erzählungen über Liebe und Tod, Kommunikation und Sprache, Identität und Rollenbilder, Mensch und Maschine. Im Rahmen des Screenings im Kino der Julia Stoschek Foundation haben Danica Dakić und Daniela Kinateder acht Videoarbeiten ausgewählt, die Sound und Klangräume in den Mittelpunkt der filmischen Erzählung stellen. Das Screening findet im Rahmen der Kooperation zwischen der Kunstakademie Düsseldorf und der Julia Stoschek Foundation statt und wurde mit Unterstützung der Audio-Video-Werkstatt der Kunstakademie Düsseldorf realisiert. (…) Eröffnung mit Drinks in Anwesenheit der Studierenden und Prof. Danica Dakić / Die begleitende Ausstellung in der Kunstakademie Düsseldorf findet zum Rundgang 2025 vom 5.–9. Februar 2025 in den Räumen 112, 317 und 321 statt und ist täglich von 10–20 Uhr geöffnet.
Katharina Jahnke
Info: Hic sunt leones – hier sind Löwen. Was für Löwen? Das Leopold-Hoesch-Museum bricht auf zu einer Expedition in die fantastischen Bildwelten von Katharina Jahnke (*1968 Berlin). Unter dem Titel Katharina Jahnke. Hic sunt leones zeigt das Leopold-Hoesch-Museum im Frühjahr 2025 eine umfassende Einzelausstellung der Kölner Künstlerin. Ausgehend von einer Schenkung vier skulptural angelegter Architekturmodelle und einer Tuschzeichnung von 2004/2005 durch das Sammlerehepaar Gaby und Wilhelm Schürmann aus Herzogenrath, die 2024 erfolgte und den Sammlungsbestand des Leopold-Hoesch-Museums bereichert, wird neben einer neuen ortsspezifischen Wandarbeit in Form einer tapezierten Collage eine repräsentative Auswahl an Werken und Werkgruppen aus den letzten zwanzig Jahren zu sehen sein: Dies sind vor allem weitere Architekturmodelle und Tuschzeichnungen, Collagen, Bücher und Textilien aus dem Besitz der Künstlerin und aus privaten Sammlungen. Ebenso werden erstmals glasierte Keramikskulpturen und Miniaturgüsse aus Neusilber gezeigt, die in Form von Hausgeistern den Zugang zur Ausstellung hüten. (…) Zur Eröffnung sprechen Frank Peter Ullrich (Bürgermeister, Stadt Düren), Anja Dorn (Direktorin, Leopold-Hoesch-Museum), Markus Mascher (Kurator der Ausstellung) und Verena Schloemer (Vorsitzende Kulturausschuss, Stadt Düren) / die Künstlerin ist anwesend / parallel eröffnet die Ausstellung HOESCH TALENTS.
Rune Mields
Info: Anlässlich ihres 90. Geburtstags richtet das Kunstmuseum Bonn der konzeptuellen Malerin Rune Mields (*1935 in Münster, lebt und arbeitet in Köln) einen Raum in seiner Sammlungspräsentation ein. Zahlreiche Arbeiten der Künstlerin bilden seit Langem eine feste Größe im Bestand des Museums. Eine Schenkung von Prof. Dr. Gerhard Pfennig, Bonn, komplettiert seit 2024 das Konvolut, aus dem nun eine Auswahl teils mehrteiliger Werke in einem eigenen Raum gezeigt wird. Ergänzt wird die Präsentation durch mehrere Leihgaben der Galerie Judith Andreae, Bonn, die die Künstlerin vertritt. Seit über 60 Jahren arbeitet Rune Mields an einem inhaltlich breit gefächerten Werk. Darin befasst sie sich mit Beziehungsgeflechten zwischen Zahlen und Zeichen und grundsätzlich mit der Ambivalenz zwischen Ordnung und Chaos, Logik und Widerspruch. Sie entwickelt hochkomplexe Visualisierungen unterschiedlicher mathematisch-geometrischer Systeme, mit Fragestellungen zum Magischen Quadrat, zu den Sanju-Primzahlen, zur Zentralperspektive oder den mathematischen Grundlagen von arabischen Ornamenten. Stets geht es der Künstlerin darum, Klarheit zu gewinnen über die immanenten Strukturen von Systemen, die sie durch ihre Malerei in eine greifbare Form bringt. (…)
Harald Naegeli
Info: Die Bildwelt Harald Naegelis ist facettenreich. Weltbekannt wurde der Graffitipionier durch seine charakteristisch schwungvollen, urbanen Sprayfiguren. Diese sind im Bilker Bunker in Fotografien ab den 1980er Jahren zu sehen. Zudem tritt in der Ausstellung eine eher unbekannte Seite des Sprayer von Zürich zutage. Eng verwoben mit seinen Figuren im öffentlichen Raum, doch bisher weniger prominent, sind die filigranen, zarten Zeichnungen Naegelis. Oft in flüchtigen Momenten entstandene Naturbeobachtungen und Tierzeichnungen verschenkte der Künstler gerne an seine Wegbegleiter*innen. Erstmals kann eine Auswahl aus Institutionen und Düsseldorfer Privatsammlungen innerhalb einer Ausstellung entdeckt und mit den Sprayfiguren in Verbindung gebracht werden. (…) Eröffnung mit einer Kurzeinführung von Christina von Plate (Geschäftsführerin, Bilker Bunker) und Anna Barbara Neumann (Harald Naegeli Stiftung), einem DJ-Set von Jan Schulte und Getränken an der mobilen Bar / 19–24 Uhr: Ausklang in der Musikbar Schleuse Zwei mit einem DJ-Set von Basso (Growing Bin Rec.) und guten Drinks.
Chen Ruo Bing, Ulrich Erben, Gotthard Graubner, Adolf Luther, Heinz Mack, Sybille Pattscheck, Erika Riemer-Sartory, Peter Royen, Wolfram-Eberhard Saro, Ludwig Wilding
Info: Im Frühjahr und Sommer 2025 zeigt das Museum Ratingen Arbeiten von Gotthard Graubner, Ulrich Erben, Chen Ruo Bing, Sybille Pattscheck und einer Reihe weiterer Künstler*innen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Farbe und Licht in Werken aus der eigenen Sammlung. Pure Malerei in den monochromen, abstrakt-geometrischen Bildern von Ulrich Erben (*1940) und den gestischen Farb-Raum-Körpern von Gotthard Graubner (1930–2013) werden besonders herausgestellt mit Betonung auf ihre Strahlkraft, Transparenz und Opazität sowie die Dynamik in den Farboberflächen. Es sind beinahe meditative Werke, die in der oberen Tageslicht-Galerie erstrahlen werden. (…) Zur Eröffnung sprechen Klaus Pesch (Bürgermeister, Stadt Ratingen), Wiebke Siever (Leiterin, Museum Ratingen) und Catrin Hüske (Kuratorin der Ausstellung, Museum Ratingen).