ArtJunk
No. 17—2024

Daniela Georgieva (Konzept & Choreografie), Dagmar Buchenthal, Josefine Luka Simonsen, Yasmine Calasse (Choreografie und Performance), Daniela Georgieva (Text)

Info: Der weibliche Körper wird oftmals als Provokation gelesen. Er wird am männlichen gemessen, gilt als der unterlegene, der schwache, der unwesentliche. So kann der Einsatz des weiblichen Körpers, das Sich-Zeigen, dass Sich-im-Raum-Bewegen in bestimmten Kontexten schon per se als Ausdruck selbstbestimmten Handelns verstanden werden. Schließlich geht es um die Überwindung vermeintlich weiblicher Attribute wie Passivität und Abhängigkeit. Wie kann also der weibliche Körper als Instrument des Widerstands, der Kritik und des In-Frage-Stellens eines patriarchalen Status-Quo im Alltag gelesen und eingesetzt werden? Welche Gesten und Bewegungen begegne ich auf den Straßen und in den Medien? Welche Rolle nimmt der weibliche Körper als Träger von Geschichte(n), Erinnerungen und Emotionen in meinem Alltag ein? In der Performance Marianne wird eine Auseinandersetzung dreier Körper zu sehen sein. Ort: Parkhaus der Kunsthalle.

Kunsthalle Düsseldorf Marianne ArtJunk

Cristiana Cott Negoescus, Salomé Ingelbrecht, Darcy Neven

Info: Tritt man ins Kabinett 5 hinein, steht man vor einem kleinen, geöffneten Haus, ausgestattet mit einem Stuhl und einem Tisch, auf dem Sandburgen und ein paar rote Schuhe stehen, welche jenen von Dorothy Gale aus dem Film Wizard of Oz nachempfunden sind. Cristiana Cott Negoescus Installation nimmt Referenz auf die bekannte Szene, in der Dorothy sich mit dem dreifachen Klicken ihrer Schuhe und den Worten There‘s no place like home zurück nach Hause teleportiert. Die Schuhe werden darin immer unerreichbarer. Die Künstlerin thematisiert so Fragen um den Verlust von zu Hause im Kontext von Enteignung, Umsiedlungen und anderer externer Faktoren. Die Arbeit wird in Form einer Performance aktiviert. (…) 16 Uhr: Performance Salomé Ingelbrecht / 16–20 Uhr: Performance Darcy Neven & Performance Cristiana Cott Negosecu.

Sammlung Philara Cristiana Cott Negosecu ArtJunk

Constance DeJong

Info: Als Schriftstellerin und Künstlerin findet sich Constance DeJong in einem kontinuierlichen Sammeln von sprachlichen und visuellen Elementen wieder: In ihrer performativen Arbeit fließen Sprache und Bild ineinander. Während der letzten vierzig Jahre hat sich DeJong mit der erzählerischen Form im Kontext von zeitgenössischer Kunst und Avantgarde-Musik auseinandergesetzt. Als eine Vorreiterin der Medienkunst oder der zeitbasierten Medien, entwirft DeJong ihre vielschichtige Erzählweise durch Performances, Audioinstallationen, gedruckte Texte, elektronische Objekte und Videoarbeiten. (…) In ihrer neu entwickelten Performance It’s Always Night (2023–24) stellt DeJong live vorgetragene Texte einer persönlichen Sammlung von Bildern gegenüber. Die Multimedialität und Parallelität von Film und Lesung lassen Beziehungen zwischen visuellen und assoziativen mentalen Bildern hervortreten. In diesen Zwischenräumen und Gegenüberstellungen entstehen narrative Verbindungen und Verwandtschaften, aber auch Diskontinuitäten und Diskrepanzen.

Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen Düsseldorf Constance DeJong ArtJunk

Sabina Hyoju Ahn (Künstlerin)

Info: Pilze, Polarlichter oder Bakterien, in der Sound Art Ausstellung cckpt (aka cockpit) wird das Unhörbare hörbar. In Installationen und Performances mit speziell entwickelten Instrumenten zur Sonifizierung von Daten, meist in jahrelanger Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen, verwandeln sich elektromagnetische Strahlungen in bioelectrical sounds and music. Daten von Wettersatelliten, Daten aus dem Weltall, implodierende Sterne, Borealis bis hin zu bioelektrischen Impulsen von Bäumen, Microorganismen oder dem menschlichen Körper sind Quellen für Kompositionen oder Echtzeit-Umsetzungen in Sound.

Weltkunstzimmer Sound Art Datasonification ArtJunk

Ayano Naito, Niklas Hamm, Ma&Mo (Maral Sedighi-Eydgahy & Mona Liebold), spazedude, Jasmin Aurelia, Kee Alexander Bailey, Gloria Bartel, Nizar Ebrahim, Maja Blümer, Janne Pfreundschuh, Josefine Patzelt, Luca Imamoglu, Bianca Schuler, Luis Knobel, Maja Schmidt, Shayenn Burns – kuratiert von Elisabeth Heil / unter der Leitung von Dr. Kathrin Dreckmann

Info: Forschungsprojekte von Studierenden des Instituts Medien- und Kulturwissenschaft. Die Ausstellung zeigt handlungsorientierte Forschungsansätze in Form von Live-Performances, Fotografie, Video, Installation und Text.

Weltkunstzimmer Performing Knowledge ArtJunk

Ja Jess, Zoe Williams & Gäste, assume vivid astro focus (avaf)

Info: Performanceabend mit by the use of its displays von Ja Jess, Algol Dissolved: blood, pain and seafoam von Zoe Williams & Gäste und assume vivid astro focus von all videos are floating.

Dortmunder Kunstverein Yael Bartana et al ArtJunk

Katharina Gross (Violoncello), Jaume Darbra Fa (Flöte), Moritz Koch (Schlagzeug), Kunsu Shim & Gerhard Stäbler (Performance)

Info: Die heutige Gesellschaft wird nicht nur von inneren, sondern zunehmend auch von äußeren Zwängen bestimmt. In einer solchen Gesellschaft sind Ereignisse keine Phänomene mehr, die sich spontan aus der Interaktion der Dinge mit der Außenwelt ergeben. Der äußere Druck reduziert die Ereignisse auf ihre polarisierenden Aspekte. Insbesondere die kontextabhängige Variabilität eines Begriffs verliert heute ihren offenen Raum. Walter Benjamin fordert uns daher auf, das, was nicht geschrieben ist, in Tierinnereien, in den Sternen, in Gebärden zu lesen. Ist es nicht die Sprache der Kunst, die das Mysterium und zugleich das Offene in das Reich des Lebens zurückholt? Das PerformanceKonzert StattFinden ist als eine Reise in diese Welt entworfen, um sich in den Grenzbereich der intimsten Äußerlichkeit zu tasten. Auf dem Programm des PerformanceKonzerts StattFinden stehen Werke und Texte von Giorgio Agamben, Walter Benjamin, George Brecht, Christian Jendreiko, Yoko Ono, Tomas Schmit, Oliver Schneller, Kunsu Shim, Gerhard Stäbler und Ben Vautier, Äußerlichkeit und Verborgenheit im Spiel wirken dabei musikalisch-performativ zusammen. (…) Kein VVK, Karten nur an der Abendkasse.

Kunsthalle Duesseldorf Margarete Jakschik Friedrich Kunath ArtJunk

Time Gates (Dorothee Frank & Ben G. Fodor)

Info: Das in Wien lebende Künstlerduo Time Gates (Dorothee Frank & Ben G. Fodor) entwickelt aufsehenerregende Medieninszenierungen, die in öffentlichen Außenräumen oder in Ausstellungssituationen aufgeführt werden. Waterscreen Cinema verwandelt mit einer Videoprojektion eine Wasseroberfläche in eine lebendige Leinwand. Gefilmte Wasserlandschaften und -szenen mischen sich mit der Bewegung der realen Wasseroberfläche. An einigen Stellen des Videos agiert das Duo selbst performativ. Hinzu kommen Liveperformance- und -Sound-Elemente, die sich mit den Videosequenzen verschränken. Diese einzigartige Vorführung ist eine filmische Ode an das Wasser als essentielle Lebensressource, die weltweit bedroht ist. Dabei wird auch die Rolle von Gewässern in der menschlichen Geschichte von Macht, Gewalt und Krieg reflektiert. (…) 20:30 & 22:30 Uhr: Waterscreen Cinema / 19:30 & 21:30 Uhr: Kurzführungen durch die Ausstellung Bodies, Grids and Ecstasy / Kosten 17 € / 12 € ermäßigt / zum Ticketkauf →

Kai 10 Arthena Foundation Inna Levinson ArtJunk

Hedda Roman (Hedda Schattanik & Roman Szczesny), Moderation: Ania Kołyszko (Kuratorin)

Info: Die Arbeit von Hedda Roman basiert auf der Formulierung künstlerischer Fragestellungen im Kontext der sich kontinuierlich entwickelnden Rahmenbedingungen digitaler Bildgenerierungsprozesse. In der Lecture Performance On Generative Art or How to Fall in Love with the Loss Function, an die eine Diskussionsrunde anschließt, laden sie ein, gemeinsam über den aktuellen Stand künstlicher Bildgenerierung nachzudenken. Die von der Kuratorin Ania Kołyszko moderierte Veranstaltung wird im ersten Teil die Grundlagen von KI in Theorie und Praxis beleuchten. Danach folgt eine offene Diskussion über die Chancen, Herausforderungen und Problematiken, die KI für die künstlerische Praxis bietet. (…) In dt. und engl. Sprache / Teilnehmerzahl begrenzt / Anmeldung unter silvana.alberti@dfi-ev.org →

Deutsches Fotoinstitut DFI Towards Photography Hedda Roman ArtJunk

CIRCE theatre e.V.

Info: Ausgehend von der iranischen Bewegung Frau, Leben, Freiheit, kreist das mehrteilige Projekt SCHAL um Widerstand, Gemeinschaft und die Bedeutung von Menschenleben im Kampf gegen die Politik. Eine Tanzperformance ist inspiriert vom Protest junger Iranerinnen gegen den in ihrem Heimatland allgegenwärtigen Kopftuchzwang – der Schal (Kopftuch in Farsi, der persischen Amtssprache im Iran) erscheint als Symbol der Unterdrückung. Ergänzend ist eine aus dem Bühnenbild zum Stück For the Sake of the Cobblestone Street that Takes Me to You entwickelte Installation zu sehen. Das Musikstück Kolber des iranischen Komponisten Alireza Khiabani schließlich greift die Unterdrückung im Exil am Beispiel eines Grenzarbeiters auf.

Kunstmuseum Bonn Zwischenspiel ArtJunk