Westfälischer Kunstverein
Rothenburg 30
48143 Münster
Mi–So: 11–19 Uhr
T +49 (0) 251-394 96 30
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Exhibitions
Missings: From Baikal to Heaven Lake, from Manchuria to Kailong Temple
Mooni Perry
Info: Creating by losing, was im Deutschen sinngemäß als Gewinn im Verlust übersetzt werden kann, ist eine Aussage der Künstlerin Mooni Perry, die mich seit unserem ersten Gespräch begleitet. Damals ging es um das Erzählen, Tradieren und Aneignen von Geschichte(n), und um die Erkenntnis, dass kein Narrativ jemals vollständig abgebildet werden kann. Ein Text, eine Philosophie, ein Mythos, eine Praxis oder eine Idee unterlaufen in Anbetracht ihrer zeitspezifischen Kontexte stets Veränderungen, münden in einer Vielzahl von Variationen. Mooni Perry (*1990 Seoul, Südkorea) zeichnet diese Verschiebungen in ihrer neuen Ausstellung im Westfälischen Kunstverein ausgehend von Überlegungen zur daoistischen Philosophie nach. Denn hier lässt sich gut nachvollziehen, inwiefern jede Form der Kultur, Kommunikation oder Philosophie schon immer aus der Aneignung einer anderen entstanden ist. Historisch gesicherte Ursprungsgeschichten sind dabei für die Künstlerin weniger von Interesse als vielmehr die Erkenntnis, dass die Philosophie des Daoismus eng mit dem Buddhismus und dem Konfuzianismus verwoben ist und je nach geografischem und kulturellem Raum anderen Lesarten unterzogen wird. Während der Daoismus in manchen Teilen Ostasiens heute immer stärker politisch vereinnahmt wird, erfährt dieser andernorts weitere Interpretationen. Für ihre Ausstellung musste sich Mooni Perry auf ihrer mehrmonatigen Reise in China, Taiwan und Deutschland also immer wieder die Frage stellen: Welche Geschichte möchte ich erzählen? (…)
RADAR: Franca Scholz. Keeper
Franca Scholz
Info: Mit Keeper zeigt Franca Scholz (lebt und arbeitet in Köln) eine Auswahl von Werken, die sich auf komplexe Weise mit Weiblichkeit und Körperlichkeit auseinandersetzen. In ihren Arbeiten, die von Zeichnungen, über Textilarbeiten und Keramiken bis hin zu Performances reichen, thematisiert die Künstlerin unser Verhältnis zu uns selbst, zu unserer Umwelt und zu anderen Menschen. Als Ausgangspunkt dient häufig der Körper – sowohl als Ausdrucksmittel für Gefühle oder Bedürfnisse als auch als Werkzeug, mit dem wir Raum und Beziehungen gestalten. Ein hölzerner Handlauf, den wir im Alltag als Hilfsmittel für Balance und Trittsicherheit kennen, dient als Display für mehrere Keramiken. An Nylonseil und durch Alltagsgegenstände gestützt, hängen die fragilen Objekte in der Schwebe. Was sonst von uns gehalten und benutzt wird, wird hier selbst zum Halt gebenden Element. In humorvoller Weise erlauben die Gegenstände uns, über ihre Funktion und Bedeutung nachzudenken: So erinnert uns die Blockflöte womöglich an lästige Musikstunden und schiefe Töne aus Grundschultagen; den Schraubenzieher erkennen wir als Werkzeug, das mit Sicherheit für verschiedene Zwecke nützlich ist, aber hier zweckentfremdet wird; und eine Gabel haben wir wahrscheinlich heute noch in der Hand gehabt. Diese vertrauten Gegenstände schaffen eine unmittelbare und zuweilen persönliche Verbindung zwischen den Betrachter:innen und der Installation, indem sie an unser alltägliches Leben anknüpfen. (…)
Jahresgaben 2024
Alvar Bohrmann, Anjesa Dellova, Ndayé Kouagou, Anita Muçolli, Mooni Perry, Franca Scholz
Info: Wir laden Sie herzlich ein zu unserer diesjährigen Jahresgabenausstellung. Die Jahresgaben sind eng mit der Geschichte der Kunstvereine verbunden und so freuen wir uns sehr, die im Jahr 2024 im Kunstverein ausstellenden Künstler*innen für die Produktion einer Edition als Unikat oder in begrenzter Auflage begeistert zu haben. Alvar Bohrmann, Anjesa Dellova, Ndayé Kouagou, Anita Muçolli, Mooni Perry und Franca Scholz präsentieren neue Arbeiten, die ausschließlich von Ihnen, den Mitgliedern, erworben werden können. Damit unterstützen Sie zu gleichen Teilen den Kunstverein und die jeweiligen Künstler*innen. In diesem Sinne verstehen wir die Jahresgabe als eine Geste der Wertschätzung und Förderung, aber auch als symbolische Verbindung zwischen Kunstverein, Künstler*innen und Mitgliedern. Wir schätzen die Tatsache, dass der Kauf oder das Verschenken einer Jahresgabe so die Programmatik des Kunstvereins auch physisch in die Welt hinausträgt. (…)
Events
Buchveröffentlichung: Der Westfälische Kunstverein in 113 Werken
Sarah Siemens (Projektkoordination Sammlung, Westfälischer Kunstverein), Kristina Scepanski (ehem. Direktorin, Westfälischer Kunstverein 2013–24) und Helen Stelthove (Grafikdesignerin)
Info: Die Sammlung des Westfälischen Kunstvereins umfasst knapp 2.500 Werke, die 1908 den Grundstock für das Westfälische Landesmuseum, das heutige LWL-Museum für Kunst und Kultur, bildeten und dort bis heute als Dauerleihgabe verbleiben. Die Sammlung erzählt rückblickend eine bewegte Geschichte: Viele Bestände aus aufgelösten Kirchen und Klöstern konnten durch den Kunstverein nach seiner Gründung im Jahr 1831 bewahrt werden, teilweise wurden Werke aus Ausstellungen angekauft, durch Künstler*innen oder Sammler*innen geschenkt. Auch die heutige Tradition der Jahresgaben, die der Kunstverein in unterschiedlicher Form seit den 1850er Jahren pflegt, trug zum Wachstum der eigenen Sammlung bei. (…) Mit der neuen Publikation Der Westfälische Kunstverein in 113 Werken widmet sich der Kunstverein nun erstmals mit individuellen Textbeiträgen insgesamt 113 Werken dieser außergewöhnlichen Sammlung. (…) Es sprechen Sarah Siemens, Kristina Scepanski und Helen Stelthove zur Geschichte der Sammlung und der mehrjährigen Genese des Publikationsprojekts / anschließend dialogischer Sammlungsrundgang mit Thomas Erdmann, Jule Hillgärtner, Friedrich Meschede und Marianne Wagner im LWL-Museum für Kunst und Kultur / Eintritt frei!
Ausstellungsbesuch mit Jana Peplau und Theresa Roessler
Theresa Roessler (Direktorin, Westfälischer Kunstverein), Jana Peplau (Ausstellungsmanagement, Westfälischer Kunstverein)
Info: Herzliche Einladung zum gemeinsamen Besuch von Mooni Perrys Ausstellung Missings: From Baikal to Heaven Lake, from Manchuria to Kailong Temple. (…) Creating by losing, was im Deutschen sinngemäß als Gewinn im Verlust übersetzt werden kann, ist eine Aussage der Künstlerin Mooni Perry, die mich seit unserem ersten Gespräch begleitet. Damals ging es um das Erzählen, Tradieren und Aneignen von Geschichte(n), und um die Erkenntnis, dass kein Narrativ jemals vollständig abgebildet werden kann. Ein Text, eine Philosophie, ein Mythos, eine Praxis oder eine Idee unterlaufen in Anbetracht ihrer zeitspezifischen Kontexte stets Veränderungen, münden in einer Vielzahl von Variationen. Mooni Perry (*1990 Seoul, Südkorea) zeichnet diese Verschiebungen in ihrer neuen Ausstellung im Westfälischen Kunstverein ausgehend von Überlegungen zur daoistischen Philosophie nach. (…) Eintritt frei!
Ausstellungsbesuch mit Jana Peplau und Theresa Roessler
Theresa Roessler (Direktorin, Westfälischer Kunstverein), Jana Peplau (Ausstellungsmanagement, Westfälischer Kunstverein)
Info: Herzliche Einladung zum gemeinsamen Besuch von Mooni Perrys Ausstellung Missings: From Baikal to Heaven Lake, from Manchuria to Kailong Temple. (…) Creating by losing, was im Deutschen sinngemäß als Gewinn im Verlust übersetzt werden kann, ist eine Aussage der Künstlerin Mooni Perry, die mich seit unserem ersten Gespräch begleitet. Damals ging es um das Erzählen, Tradieren und Aneignen von Geschichte(n), und um die Erkenntnis, dass kein Narrativ jemals vollständig abgebildet werden kann. Ein Text, eine Philosophie, ein Mythos, eine Praxis oder eine Idee unterlaufen in Anbetracht ihrer zeitspezifischen Kontexte stets Veränderungen, münden in einer Vielzahl von Variationen. Mooni Perry (*1990 Seoul, Südkorea) zeichnet diese Verschiebungen in ihrer neuen Ausstellung im Westfälischen Kunstverein ausgehend von Überlegungen zur daoistischen Philosophie nach. (…) Eintritt frei!
Künstlerinnengespräch mit Franca Scholz
Franca Scholz (Künstlerin) – moderiert von Jana Bernhardt (LWL-Museum für Kunst und Kultur)
Info: Herzliche Einladung zum Künstlerinnengespräch mit Franca Scholz im Rahmenprogramm ihrer aktuellen RADAR-Ausstellung Keeper. Mit Keeper zeigt Franca Scholz (lebt und arbeitet in Köln) eine Auswahl von Werken, die sich auf komplexe Weise mit Weiblichkeit und Körperlichkeit auseinandersetzen. In ihren Arbeiten, die von Zeichnungen, über Textilarbeiten und Keramiken bis hin zu Performances reichen, thematisiert die Künstlerin unser Verhältnis zu uns selbst, zu unserer Umwelt und zu anderen Menschen. Als Ausgangspunkt dient häufig der Körper – sowohl als Ausdrucksmittel für Gefühle oder Bedürfnisse als auch als Werkzeug, mit dem wir Raum und Beziehungen gestalten. (…) Eintritt frei!