ArtJunk
No. 30—2024

Tactical Urbanism: Chancen und Probleme / Probleme und Chancen

Skulpturenmuseum Marl

Prof. Dr. Susanna Schaller (Urban Studies and Planning, City University of New York)

Info: In ihrem Buch Street Fight beschreibt New Yorks ehemalige Verkehrsdezernentin 2016 die Taktische Urbanistik als Guerilla-Urbanismus, auch wenn sie von der Stadtregierung strategisch entwickelt wurde, um Opposition bestimmter Interessen und obsoletes Denken, die der Mobilitätswende und der Umstrukturierung des öffentlichen Raums im Wege standen, zu überwinden. Die Stadt setzte kostengünstige Materialen, wie grüne Farbe, bewegliches Stadtmobiliar und Pflanzenbottiche ein, um die Straße dem Autoverkehr zu entziehen und den Menschen als Ort des Aufenthaltes wiederzugeben. (…) Der Tactical Urbanism kann auch als Methodik für eine partizipative Planung eingesetzt werden, um das Bürgerengagement in der Gestaltung des urbanen Lebens zu aktivieren. Da sich aber oft privilegierte private Akteure mit Zeit, Ressourcen und politischen Netzwerk für eine Umgestaltung der Stadt einsetzen, muss man sich auch der Problematik stellen, welche Ziele verfolgt werden und wie eine Stadtregierung reagiert, wenn Leute eigenständig ohne offizielle Sanktionierung in die Gestaltung des Stadtlebens eingreifen, um zum Beispiel die Gentrifizierung aufzuhalten. (…) Im Rahmen der Vortragsreihe Baukultur in Marl / Ort: insel VHS, Wiesenstr. 22, 45770 Marl / Anmeldung erbeten unter inselVHS@marl.de

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