ArtJunk
No. 07—2025

miniaturen

Galerie Gisela Clement

Peter Tollens

Info: Anders als zunächst angekommen, stammt das Wort Miniatur nicht vom lateinischen Wort minor für kleiner ab, sondern bezog sich ursprünglich auf das Malen mit dem orangeroten Pigment Mennige in der mittelalterlichen Buchmalerei. Ausgehend von England avancierte die Miniatur im späten 16. Jahrhundert dann vor allem im Sujet der Porträtmalerei zur beliebten Auftragsarbeit. Der Miniaturist fertigte die kleinen, reisetauglichen Porträts für den persönlichen Gebrauch. Die Herausforderung lag dabei vor allem darin, trotz des wesentlich kleineren Formats, den Ansprüchen an eine detailgetreue und lebensechte Wiedergabe des Auftraggebers gerecht zu werden. Auch die Miniaturen von Peter Tollens stehen den großen Vorbildern in nichts nach. Sie lassen Landschaften oder abstraktere Farbwelten erkennen, in denen der Blick in die Ferne schweifen kann. Der für Peter Tollens charakteristische opake Farbauftrag erinnert in diesem kleinen Format besonders an den ungeahnten Wortstamm des faszinierenden Kleinods.

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