Regie: Viola Shafik, Ali im Paradies (My Name Is Not Ali), EGY/DE 2001, 92 Min., Sprache: OV Arabisch, Deutsch, Französisch, UT: Englisch
Info: Der Dokumentarfilm beleuchtet die Biografie von El Hedi Ben Salem M’barek Mohammed Mustafa, Hauptdarsteller von Angst essen Seele auf (1974), für den Rainer Werner Fassbinder internationale Anerkennung fand. (…) 19 Uhr: Führung im Kunstverein mit Rebekka Seubert / 20 Uhr: Film im Kino im U.
Yoko Ono
Info: Yoko Onos Filme sind einzigartig in der Geschichte des Experimentalfilms. In den frühen 1960er Jahren komponierte sie Soundtracks in Japan und wirkte in den Filmen befreundeter Avantgarde-Künstler*innen mit. Einige Jahre später realisierte Ono diverse Kurzfilme, die George Maciunas in die FluxFilm-Anthologie aufnahm. Sie zeigen genaue Beobachtungen kleiner Bewegungen; das Anzünden eines Streichholzes, ein blinzelndes Auge, wackelnde Hintern. Gemeinsam mit John Lennon produzierte Ono erzählerische Filme mit fesselnden Soundtracks. Diese Filme verdeutlichen das politische Engagement des Paares für die Rechte von Frauen. In einigen der Filme treten Ono und Lennon auch selbst vor die Kamera und thematisieren spielerisch den öffentlichen Charakter ihrer privaten Beziehung. (…) Alle Filme werden von 11 bis 18 Uhr im Auditorium des K20 gezeigt. Der Eintritt zum Screening ist mit einem Ticket zur Ausstellung frei.
Louise Bourgeois
Info: Die 1911 in Paris geborene und 2010 in New York verstorbene Louise Bourgeois war eine Ausnahmekünstlerin. Anlässlich unseres ersten Langen Donnerstags im neuen Jahr zeigen wir die Serie The Fragile im ersten Obergeschoss unserer Sammlung. Bei dieser 36-teiligen, auf Leinen gedruckten Arbeit, die 2007 entstanden ist, könnte man zunächst denken, dass es sich im Kinderzeichnungen handelt. Die einfache Bildsprache sowie die reduzierte Farbpalette legen diese Vermutung nahe. Zugleich lassen sich die Drucke aber auch in Bourgois autonomes Werk einordnen, in der sie sich auf mutige Weise mit den Themen Sexualität und Weiblichkeit beschäftigte. Die Kunst:Dialoge stehen heute Abend sowohl zu Louise Bourgeois Rede und Antwort, sind aber auch in der Sammlung und unserer Fluxus Ausstellung präsent. Ab 19 Uhr zeigen wir im Kino die Dokumentation Louise Bourgeois der Filmemacher Nina und Klaus Sohl. Der Film spiegelt die Gedanken und Ängste der weltberühmten Bildhauerin und gibt einen Einblick in ihr faszinierendes Oeuvre. (…) Eintritt 7 € ab 17 Uhr / Kölner*innen frei.
Programm zum Langen Donnerstag
Info: Am Langen Donnerstag, jeder 3. Donnerstag im Monat, wird das Schloss zwischen 17 und 20 Uhr zur Bühne für Musik, Kunst und Austausch. Jeder Donnerstag hat sein individuelles Programm und steht im Zeichen der Kunst: Musik, Künstler*innengespräche, Führungen, Lesungen, Performances, u.v.m. Für Besucher*innen besteht die Möglichkeit, die aktuellen Ausstellungen zu besuchen, am Abendprogramm teilzunehmen und das besondere Flair in den Abendstunden zu genießen. (…) Der Eintritt am Langen Donnerstag ist frei. In diesem Monat: Im Rahmen der Ausstellung Alice Springs. Retrospektive präsentieren wir den Film Helmut by June. Helmut by June ist ein intimes Portrait des Fotografen Helmut Newton aufgenommen von seiner Ehefrau June Newton, die auch Regie führte. June Newton erzählt den Zuschauenden mit Humor und Offenheit seine Geschichte und begleitet ihn bei seinen Foto-Shootings mit u.a. Cindy Crawford, Claudia Schiffer und Sigourney Weaver. Der Dokumentarfilm von 1995 dauert ca. 53 Min. und ist in englischer Sprache. Programmstart ist um 18 Uhr. Treffpunkt: Bar Mezzogiorno.
Lecture, Listening-Session & Screening mit Friedemann Dupelius (Musiker, DJ, Autor)
Info: 2017 dokumentierte der Regisseur Kevin El Amrani-Lince den Alltag des französischen Kollektivs Casual Gabberz zwischen Partys, Abhängen und Fußball. Sein HybridfilmInutile de Fuir ist in schwarz-weiß gehalten und nimmt bei allem Strobo-Gewitter auch das Tempo heraus, um Zeit zur Reflexion zu geben. Wie verortet sich diese Bewegung zwischen Nostalgie, Zeitgeist und Futurismus – heute, da die Musik in Clubs und TikTok wieder wahnsinnig schnell geworden ist? In einem Mix aus Screening, Lecture, Listening Session und YouTube-Set fragt Friedemann Dupelius: Warum und wie sind einst verschmähte Genres heute so hip und was hat das mit Klasse, Selbstermächtigung und Fiktion zu tun? Friedemann Dupelius wurde um y2k mit schnellen, euphorischen Sounds sozialisiert. Als Musiker, DJ und Autor bricht er von dort auf, um die Gegenwart zu befragen. Sein Projekt On Fridays(ReBirth) (SPA Recordings, 2024) ist ein Mix aus Remix-Compilation und Fanzine, das eine Vergangenheit als Online-Trance-Kid in den 00er-Jahren reflektiert. (…) Kosten 8 € / 6 € ermäßigt.
Regie: Johan Grimonprez, BE/FR/NL 2024, 150 Min., OmeU
Info: Als in den 1960er-Jahren immer mehr afrikanische Staaten den Aufstand gegen die Kolonialmächte wagen und dabei von sozialistischen Regimen unterstützt werden, intervenieren die USA und ihre Verbündeten auf unkonventionelle Weise: Die Jazzgrößen Louis Armstrong, Nina Simone und Dizzy Gillespie werden als Werbeträger*innen der westlichen Welt nach Afrika gesandt, während die CIA im Hintergrund agiert, um die selbstständig gewordenen Länder zu destabilisieren. In einer rasanten Montage aus Archivmaterial und Musik zeigt der Film, wie Jazz als imperialistisches Instrument eingesetzt wurde. (…) Kosten 8 € / 6 € ermäßigt.
Regie: K. Gornostai, UA 2021, 122 Min., OmU, mit M. Fedorchenko, A. Markov, Y. Isaienko
Info: Die introvertierte Gymnasialschülerin Masha sieht sich selbst als Außenseiterin, wenn sie nicht mit Yana und Senia herumhängt, die ihren Status als Nonkonformistin teilen. Während sie sich durch eine intensive Zeit vor dem Abschluss navigiert, verliebt sich Masha und ist gezwungen, ihre Komfortzone zu verlassen. Ein Blick in die Herzen und in die Leben einer Gruppe Jugendlicher in der Ukraine. Der Film wurde in der Sektion Generation 14plus der Berlinale mit dem Gläsernen Bären ausgezeichnet. Der Filmtitel bezieht sich auf ein Spiel, bei dem jemand mit verbundenen Augen die anderen sucht, und bedeutet so viel wie Halt die Welt an. (…) Screening im Rahmen der Ukraine Filmreihe / Kosten 8 € / 6 € ermäßigt.
Regie: Y. Ilyenko, UdSSR 1971, 96 Min., OmeU, mit L. Kadočnykova, B. Stupka, I. Mikolajčuk
Info: Ein Huzulendorf in der Nordbukowina zur Zeit des Zweiten Weltkriegs: Die Brüder der Familie Zvonar verdienen als Musiker ihren Lebensunterhalt, bis der Krieg sie trennt. Petro kämpft in der Roten Armee, Orest in der Ukrainischen Aufstandsarmee. Im Mittelpunkt des Films steht ein Gleichnis: Das alte Volksmärchen vom Storch, dem weißen Vogel mit dem schwarzen Fleck, der einst ein Mensch war und erst dann wieder seine ursprüngliche Gestalt annehmen kann, wenn er alles Böse auf dieser Erde aufgesammelt und vernichtet hat. (…) Screening im Rahmen der Ukraine Filmreihe / Kosten 8 € / 6 € ermäßigt.
Regie: G. Reisz, HU/SK 2023, 128 Min., OmU, mit L. Kizlinger, G. Adonyi-Walsh, I. Znamenák
Info: Eine misslungene Abiturprüfung wird zum landesweiten Skandal. Die Prüfung endet für Abel in einem Desaster. War seine Liebe zu Janka stärker als sein Lerneifer? Oder hat ihn der Geschichtslehrer wegen seines Ungarn-Ansteckers durchfallen lassen? Seinem Vater erscheint die zweite Variante auf jeden Fall glaubhaft und die Geschichte wird zu einem nationalen Skandal. Hat Abels Lehrer ihn wegen seiner Gesinnung durchfallen lassen? Bissiges und vielschichtiges Abbild eines gesellschaftlich gespaltenen Ungarns und ein Lehrstück über den wachsenden Populismus in Europa. (…) Kosten 8 € / 6 € ermäßigt.
Regie: A. Dowschenko, UdSSR 1930, 77 Min., OmU, mit S. Swaschenko, N. Nademskij, J. Maximowa
Info: Ein junger Traktorist wird von einem kollektivfeindlichen Bauern erschossen, weil er sich für die bolschewistische Agrarreform einsetzt. Vor dem Hintergrund der Kollektivierungsmaßnahmen in der Landwirtschaft nach der Revolution entwickelt Alexander Dowschenko das poetische Bild einer Landschaft und ihrer Menschen, eingebettet in den Kreislauf der Natur, von Sterben und Werden. Ein Meilenstein des sowjetischen Revolutionskinos, das wegen seiner aufsehenerregenden formalen Gestaltung zugleich als Vorläufer der modernen Avantgarde gilt. (…) Kosten 8 € / 6 € ermäßigt.