Voiceover. Felice Beato in Japan
Felice Beato
Info: 1863 kam der Fotograf Felice Beato (1832–1909) nach Japan und gründete in Yokohama ein Fotoatelier. Seine inszenierten Genreaufnahmen von Japaner*innen in standesgemäßer Kleidung erschienen in hohen Auflagen und erfreuten sich großer Beliebtheit bei Japan-Reisenden. Ebenso finden sich Fotografien prominenter Landschaften und Reiserouten, die als Souvenir der Reise dienten, in seinem Portfolio. Als Einzelaufnahmen oder auf individuellen Wunsch hin zu kostbaren Lackalben gebunden, konnten die Aufnahmen direkt im Studio erworben werden. In Anlehnung an die klassische Kunst des japanischen Holzschnittes schuf insbesondere die filigrane Handkolorierung einen besonderen Reiz dieser Bilder. Japanische Holzschnittkünstler brachten die durchscheinende Wasserfarbe in kunstfertiger Manier auf die Fotografien auf. War Beato zuvor bereits als Kriegsfotograf im Krimkrieg oder während des Indischen Aufstandes und als Architekturfotograf prominenter Monumente im Mittleren Osten tätig, so professionalisierte er danach den Vertrieb seiner Aufnahmen in Yokohama. Es kam zu einer Kommerzialisierung seiner Japanbilder, die sich heute über den Globus verstreut finden lassen – so auch in der Sammlung Fotografie im Museum Ludwig.