ArtJunk
No. 49—2024

Voiceover. Fe­lice Bea­to in Ja­pan

Felice Beato

Info: 1863 kam der Fo­to­graf Fe­lice Bea­to (1832–1909) nach Ja­pan und grün­dete in Yoko­ha­ma ein Fo­toate­li­er. Seine in­sze­nierten Gen­reauf­nah­men von Ja­pan­er*in­nen in stan­des­gemäßer Klei­dung er­schie­nen in ho­hen Au­fla­gen und er­freuten sich großer Be­liebtheit bei Ja­pan-Reisen­den. Eben­so fin­d­en sich Fo­to­gra­fien pro­mi­nen­ter Land­schaften und Reis­er­out­en, die als Sou­venir der Reise di­en­ten, in seinem Port­fo­lio. Als Einze­lauf­nah­men oder auf in­di­vi­du­ellen Wun­sch hin zu kost­baren Lack­al­ben ge­bun­den, kon­n­ten die Auf­nah­men di­rekt im Stu­dio er­wor­ben wer­den. In An­leh­nung an die klas­sische Kunst des ja­panischen Holzsch­nittes schuf insbe­son­dere die fili­grane Hand­ko­lo­rierung ei­nen be­son­deren Reiz dies­er Bilder. Ja­panische Holzsch­nit­tkün­stler bracht­en die durch­schei­nende Wass­er­farbe in kun­st­fertiger Mani­er auf die Fo­to­gra­fien auf. War Bea­to zu­vor bere­its als Kriegs­fo­to­graf im Krimkrieg oder während des In­dischen Auf­s­tan­des und als Ar­chitek­tur­fo­to­graf pro­mi­nen­ter Monu­mente im Mittleren Os­ten tätig, so pro­fes­sio­n­al­isierte er da­nach den Ver­trieb sein­er Auf­nah­men in Yoko­ha­ma. Es kam zu ein­er Kom­merzial­isierung sein­er Ja­pan­bilder, die sich heute über den Globus ver­streut fin­d­en lassen – so auch in der Samm­lung Fo­to­gra­fie im Mu­se­um Lud­wig.

Museum Ludwig Felice Beato ArtJunk