ArtJunk
No. 30—2024

drawn in we’ll spin

Toulu Hassani

Info: Gedanken über die Unendlichkeit erscheinen wie Gedanken über die Zeit, denn beides ist in letzter Konsequenz nicht greifbar. Toulu Hassani gelingt es jedoch, Bilder für diese abstrakten Phänomene zu finden. So repräsentieren ihre Werke Zeit, da ihnen ihr langwieriger Entstehungsprozess explizit eingeschrieben ist. Die konzeptuelle Langsamkeit der Werkgenese wird erfahrbar; die Gemälde scheinen physische wie mentale (Lebens-)Zeit zu symbolisieren. Jedes der Werke ist auch ein Plädoyer für ein sukzessives, prozessuales Arbeiten und damit ein Gegenentwurf zu einer leistungsorientierten Welt, in der der Faktor Zeit auch ein zentraler Parameter der Ökonomie ist. Zugleich scheinen die Werke von Toulu Hassani Unendlichkeit zu repräsentieren, entwerfen sie doch ein spezifisches System, das theoretisch unendlich variiert werden könnte: Man braucht der Welt nur immer dort, wo man glaubt, dass sie zu Ende sei, weitere Teile anzufügen. (…)

Petra Rinck Galerie Toulu Hassani ArtJunk