ArtJunk
No. 30—2024

Textiles Areal

Paulina Hoffmann, Stefan Roigk, Anna Virnich

Info: Bereits seit Jahrhunderten gehört Textil als eines der wichtigsten Gebrauchsmaterialien zur menschlichen Alltagskultur. Ob in der Kleidung, für medizinische Verbände oder der Hängematte im Garten – in nahezu allen Lebensbereichen des Alltages ist es präsent. Mit der vermeintlich immer weichen Oberfläche umschließt es Formen und Körper, gibt Geborgenheit, Schutz und Sicherheit. Zeitgleich besitzt textiles Gewebe gerade unter Verwendung künstlicher Fasern das Potenzial, extremen Widerständen wie Wind und Wetter auf einem Segelschiff Stand zu halten und für den Menschen beherrschbar zu machen. Dichte und Materialbeschaffenheit bestimmen die Beständigkeit von robustem Stoff, der auch für den menschlichen Körper unbezwingbar werden kann. Als künstlerisches Material jedoch war Textil lange Zeit umstritten. Zwar erfreute es sich immer wieder punktueller Beliebtheit, beispielsweise in der Textilwerkstatt des Staatlichen Bauhauses in Dessau, aus der unter anderem Anni Albers als eine der bekanntesten Textil- und Webkünstlerin hervorging. Dennoch galt es lange Zeit als Mittel traditioneller weiblicher Handwerkskunst und findet bis heute selbst in Fachkreisen nur eingeschränkt Anerkennung als eigenständiger und künstlerisch vielfältig zu nutzender Werkstoff. (…)

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