ArtJunk
No. 30—2024

im Freien

Marije Vermeulen, Mariam Odishelidze, Patrick Niemann

Info: Die LandEscape/Nightscapes Serie von Patrick Niemann setzt sich mit dem Menschen, der Leere, Raum und Flucht auseinander: fiktive, imaginäre Landschaften aus knallig bunten, homogenen Farbflächen, minimale, menschenleere, leuchtende Landschaften; akribisch gemalt, fast schon werblich anmutende Farbkombinationen, wie von Störern gebrochen, schreien nach Aufmerksamkeit. Berg, Straße, Sonne und Horizont sind klar umrissen wie Schilder im Straßenverkehr. Die Kraft der Bilder ist auf flächige, opak-deckende, reine Farbschichten reduziert, welche in ihrer scharfen Begrenzung der Ränder an Piktogramme auf Bildschirmen erinnern. Durch Farbflächen, das Aufeinandertreffen und die Pastosität der Farbe entsteht eine Linie. Es geht um die Vorstellung eines Raumes, der genug Platz zur Interpretation lässt, in den Landschaften zu verweilen oder diese weiterzudenken, die Möglichkeit einer Utopie, die ein neues Landschaftsbild erahnen lässt. Ähnliche Eigenschaften, Parallelen und Anspielungen weisen die Papierarbeiten von Miriam Odishelidze auf. Ihre Aquarelle sind losgelöst von der natürlichen Form der Hügel- und Gebirgslandschaft des Kaukasus. Vielmehr erinnern sie an verträumte Erinnerungslandschaften aus fernen Kindheitstagen. Möglicherweise ist das der Grund, warum der Blick des Betrachters so gerne dort verweilt. Marije Vermeulen kommuniziert ihr emotionales Empfinden durch die Titel ihrer minimalistisch anmutenden Werke: bubblelicious, building plans, check!, no way!, partymix oder the great escape, um nur einige Beispiele zu nennen. The Great Escape hat es zum Ausstellungstitel nicht geschafft und das englische Outdoors beschreibt nicht treffend genug den roten Faden, der sich durch die Arbeiten aller drei künstlerischen Positionen zieht.

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