The dove is never free
Marcel Dzama
Info: Wir freuen uns mit The dove is never free, Marcel Dzamas neunte Einzelausstellung mit der Galerie zu präsentieren, in der er neue Arbeiten auf Papier und Skulpturen zeigt. Der Autor und Journalist Tobias Haberl führte ein Interview mit ihm:
Marcel Dzama, eigentlich wollte ich dieses Interview per Zoom mit Ihnen führen, aber Sie haben sich fürs Telefon entschieden. Warum?
Telefonieren liegt mir mehr. Ich bin nicht besonders talentiert in digitalen Dingen, hatte jahrelang kein Handy. Mal fällt das Mikrofon aus, mal ist die Verbindung schlecht, und immer bin ich schuld, wenn was nicht funktioniert.
Sie haben mal gesagt, dass Ihre Arbeiten von einem apokalyptischen Traum von der Welt am Rande des Abgrunds handeln. Durch die Pandemie und den Krieg in der Ukraine ist die Welt tatsächlich, vielleicht nicht an den Rand eines Abgrunds, aber doch aus den Fugen geraten. Haben Sie das Gefühl, von der Realität überholt zu werden?
Die letzten zwei Jahre waren belastend, für mich als Mensch, aber auch als Künstler. Ich war erschöpft, manchmal deprimiert, habe oft schlecht geträumt. Vor allem die ersten Corona-Monate waren trostlos. Die Einschränkungen waren das eine, aber zu Beginn der Pandemie hieß unser Präsident ja noch Donald Trump, es war also doppelt schlimm. Alles fühlte sich instabil an, als würde etwas auseinanderfallen. (…)