ArtJunk
No. 30—2024

Seven Sisters

Lucie Stahl

Info: Es gibt signifikante strukturelle Ähnlichkeiten zwischen der Erdöl- und der Milchindustrie. Beide involvieren Saugen, Pumpen, Fließen und Druck, um Rohmaterial zu gewinnen, das in Wachstum und Energie umgewandelt wird. Es existieren weitestgehend neutralisierte Sichtweisen und Beziehungen zu anderen Lebewesen und der Erde selbst, die das Zentrum dieser Produktionsweisen und Konsummodi bilden. Diese Verbindungen und Verschiebungen werden in Lucie Stahls Werk materialisiert und verdeutlicht. Ihre visuelle Sprache ist ambivalent und zugleich exakt. Sie greift zurück auf das kollektive Gefühl, dass die sich verschiebende Basis, die unsere tägliche Realität darstellt, eine Warnung vor dem unmittelbar bevorstehenden systemischen Kollaps sein könnte. In Seven Sisters vollzieht sich ein fortlaufender Prozess der Annäherung und der Abstraktion. Stahl nähert sich einem Feld, das beinahe zu groß ist, um es mit Worten zu erfassen, weshalb sie auf die Details fokussiert anstatt zu versuchen, sich einen unmöglichen Überblick zu verschaffen. (…)

Bonner Kunstverein Lucie Stahl ArtJunk