ArtJunk
No. 30—2024

A fussiness inside

Line Lyhne

Info: Line Lyhnes erste Soloausstellung in der Petra Rinck Galerie ist ein Bekenntnis zur fussiness – zur kleinlichen Sorgfalt und Detailverliebtheit. Begriffe also, die überwiegend mit handwerklicher Herstellung in Verbindung gebracht und historisch auch als weiblich und angeblich minderwertig gelesen werden. Industrielle Fertigung hingegen gilt als effizient und präzise. Entgegen diesem binären Klischee erwecken die Werke in A fussiness inside den Anschein von massen-produzierten, vom Fließband gerollten Waren und sind dennoch akribisch von Händen gefertigt. Die drei Werkgruppen in der Ausstellung kommen damit den allgegenwärtigen Verschleierungen und Mystifizierungen des Kapitalismus und der damit zusammenhängenden Entfremdung des Menschen von seinen Produkten und Prozessen auf die Spur. Auf diese Weise regt die Künstlerin zu einer kritischen Auseinandersetzung mit diesen Begriffen an und überträgt den Materialien selbst wieder die Handlungsmacht. (…)

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