ArtJunk
No. 30—2024

Kima (Emberá for »union/love«)

Karen Paulina Biswell & María Amilbia Siagama Siagama

Info: Kima (Emberá for »union/love«) ist ein Projekt mit Fotografie, Zeichnung und Videoinstallation zwischen Karen Paulina Biswell, eine der bekanntesten jungen Künstler*innen Kolumbiens, und María Amilbia Siagama Siagama, der ältesten Frau einer Familie der indigenen Emberá-Gemeinschaft in den kolumbianischen Anden. Seit 2010 arbeitet Karen Paulina Biswell mit dieser Familie zusammen, um ihr Territorium zurückzuerobern und der Gemeinschaft durch ihre eigene künstlerische Praxis des Zeichnens, die die Gaben der Natur feiert und die Heilmythen der Emberá darstellen, eine Stimme zu geben. Für die Emberá Chamí sind Gespräche Rituale und sie haben diese Praxis zu einer Kunst erhoben, vor allem durch die Feier des Maises. Dieses Heilungsritual dreht sich um den Gesang des Jaibana (Schamanen), der das menschliche Denken mit der Vielfalt der Natur verbindet. Es verkörpert ein heiliges Gespräch, das schlagende Herz eines kollektiven Körpers. Während dieses Rituals werden die drängendsten Fragen gemeinsam erörtert: die Rückkehr der bewaffneten, paramilitärischen Milizen, die Zwangsumsiedlung, die Ökologie, aber auch Fragen des Familiären und des Intimlebens. Die Ausstellung erzählt eine Geschichte, in der die vorherrschenden Narrative der Eroberung, der ethnografischen Geschichten und Erinnerungen an die Unabhängigkeit durch die Emberá-Rituale und eine kollektive Konstruktion von Bildern aufgegriffen werden.

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