Sandregen – Ein Künstler der Zero-Gruppe. Werke von 1965–75
Herbert Oehm
Info: Schleier, Wolken, Fontänen und Regen aus Sand. Geordnete Flächen eines unebenen, agglomerierten Partikels. Verwalztes Papier auf Holz, Abdrucke und Verspannungen durch eine Prise des Rauen. Punktierte Bildträger. Geometrische Goldflächen auf Leinwand, gestrichen, getropft. Gegossenes Silber. Wasserzeichnungen auf Seidenpapier. Zerklüfteter Zellstoff, der sich in serieller Struktur skulptural von der Bildfläche abhebt: Ein steter Wechsel von Glattem und Erhabenen, gebrochene Ebenen, die eine Poesie und körperliche Direktheit durch die Präsenz und Unmittelbarkeit des Materials entfalten. Die frühen Bilder von Herbert Oehm (geboren 1935 in Ulm) fokussieren die Wirkung des Zufalls innerhalb konkret gesetzter Systeme – entgegen (formalästhetischer) Prinzipien: »nicht ästhetik erzeugt das vorhandensein von kunst bzw. kunstwerken«, bemerkt Oehm 1960, »sondern ästhetik kann unter umständen von den kunstwerken bewirkt werden.«