ArtJunk
No. 45—2024

Foto – Kunst – Foto

Eleanor Antin, Julia Margaret Cameron, Elger Esser, Gertrude Käsebier, Thomas Ruff, Edward Steichen, Alfred Stieglitz, Thomas Wrede u.a.

Info: Die Erfindung der Fotografie revolutionierte im 19. Jahrhundert die visuelle Kultur. Von Anfang an gab es dabei namhafte Protagonist*innen, die in ihr vielmehr eine neue Kunstform als nur ein technisches Hilfsmittel sahen. So verkündete etwa Julia Margaret Cameron (1815–1879), die noch heute zu den innovativsten und bedeutendsten Künstlerinnen der Fotogeschichte zählt: »Es ist mein Bestreben, die Fotografie zu veredeln und ihr den Charakter und den Nutzen der hohen Kunst zu sichern, indem ich das Reale und das Ideale miteinander verbinde und nichts von der Wahrheit opfere, indem ich mich ganz der Poesie und der Schönheit hingebe.« Die starren Konventionen der viktorianischen Fotografie ablehnend, zeichnet sich Camerons Œuvre vor allem durch große Experimentierfreude aus: Kratzer, Flecken oder gar Fingerabdrücke auf den Abzügen offenbaren den Arbeitsprozess der Künstlerin, die in einem regen Austausch mit dem Kreis der Präraffaeliten stand. Als eine der Ersten verwendete sie die Unschärfe bewusst als Stilmittel.

Clemens Sels Museum Neuss Tom Hunter ArtJunk