ArtJunk
No. 30—2024

Info: Endlich wieder sommerliches BBQ-Flair auf der PONG Terrasse im wunderschönen Ehrenhof. Diesen Sommer laden wir euch am 10. August 2024 von 15 bis 22 Uhr zu einem entspannten BBQ vor der imposanten Kulisse des Ehrenhofs mit Blick auf die Tonhalle und den Hofgarten ein. Bei uns bekommt ihr wieder frische Sommersalate und delikate Grillspezialitäten. Sounds aus Soul, Funk und Old School Hip Hop sorgen für den passenden Soundtrack und popkulturelles Flair. Also holt die Picknickdecken raus und genießt ein gemütliches BBQ mit chilligen Beats! Wir freuen uns auf euch!

NRW Forum Beats and BBQ ArtJunk

Eva Caroline Eick (Kunstvermittlerin, Kunstmuseen Krefeld)

Info: Fahrradtour im Stadtraum von Krefeld im Rahmen der aktuellen Ausstellung Museum grenzenlos. Kunst – Design / Dunkerque – Krefeld. (…) Kosten 2 € zzgl. Museumseintritt / Anmeldung erforderlich →

Kunstmuseen Krefeld Haus Lange Haus Esters Ausstellungsansicht Museum grenzenlos ArtJunk

Regie: Takeshi Kitano, JPN 1991, 96 Min., OmU – mit Kuroudo Maki, Hiroko Oshima, Sabu Kawahara

Info: Der taubstumme Müllmann Shigeru findet auf seiner Tour ein kaputtes Surfbrett, repariert es und versucht fortan, sich selbst das Surfen beizubringen. Unterstützt wird er dabei von seiner ebenfalls taubstummen Freundin Takako. Während die ortsansässigen Surfer zunächst nur Gelächter für ihn übrig haben, lässt sich Shigeru auch durch Misserfolge und das Zerbrechen seines Bretts nicht entmutigen: Er kauft ein neues im Surfladen und macht dadurch die folgenreiche Bekanntschaft mit dessen Besitzer. Trotz aller Hartnäckigkeit bleibt er ein Aussenseiter und immer wieder wird ihm seine Behinderung zum Verhängnis. Wunderschöner romantischer Film des Regisseurs von Hana-Bi, der auf das transzendentale Wesen der Liebe anspielt, die Worte nicht braucht. Mit einem Soundtrack von Joe Hisaishi.

Regie: Eric Gravel, FR 2021, 87 Min., DF – mit Laure Calamy, Anne Suarez, Geneviève Mnich

Info: Eine packende Mischung aus gefühlvollem Sozialdrama und Wettlauf-gegen-die-Zeit-Thriller mit einer mitreißenden Laure Calamy in der Hauptrolle. Nach der Trennung von ihrem Mann ist Julie in einen Pariser Vorort gezogen, wo sie sich alleine um ihre beiden Kinder kümmert. Jeden Tag bringt sie beide zu einer Nanny und fährt danach nach Paris, wo sie als Zimmermädchen in einem Luxushotel arbeitet. Als ein Streik ausbricht, fällt der öffentliche Verkehr ständig aus, was das Pendeln zwischen Wohnort und Arbeitsplatz erheblich erschwert. Als Julie sich zudem noch für einen anderen Job in der Stadt bewirbt, gerät sie in einen Marathon zwischen elterlicher Fürsorge und Trouble-Shooting, der sie an den Rand ihrer Kräfte und ihre berufliche wie private Existenz in Gefahr bringt. Für seinen rasanten zweiten Spielfilm gewann Eric Gravel in Venedig den Regie-Preis in der Reihe Orizzonti.

Regie: Hirokazu Kore-eda, JPN 2023, 127 Min., DF – mit Ando Sakura, Tanaka Yuko, Nagayama Eita

Info: Mit seinem präzisen Blick und ausgeprägten Humanismus hat sich der japanische Regisseur Hirokazu Kore-eda weltweit einen Namen als Ausnahmefilmemacher gemacht. Für Shoplifters – Familienbande ist er in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet worden. Jetzt präsentiert Kore-eda seine größte und ambitionierteste Arbeit. Geschrieben von dem in Japan gefeierten Autor Yûji Sakamoto erzählt der preisgekrönte Film Die Unschuld eine bewegende Geschichte über Menschen, die um ihr Glück kämpfen und von einer Freundschaft zwischen zwei Jungen, die nicht sein darf. In drei Episoden, aus drei verschiedenen Perspektiven fast wie ein Psycho-Thriller erzählt, gibt dieses meisterliche Epos den Blick auf die Wahrheit erst nach und nach frei. Für die außergewöhnliche Musik zeichnet der erst kürzlich verstorbene Oscar-Gewinner Ryuichi Sakamoto verantwortlich.

Regie: Marija Kavtaradze, LIT / ESP / SWE 2023, 108 Min., OmU – mit Greta Grinevičiūtė, Kęstutis Cicėnas

Info: Als Tanzlehrerin Elena bei einem Kurs für gehörlose Jugendliche dem Gebärdensprachdolmetscher Dovydas begegnet, gibt es sofort eine Anziehung zwischen den beiden. Schnell bekommt ihre Freundschaft immer romantischere Züge. Doch als Elena auch Dovydas’ körperliche Nähe sucht, schreckt der zurück und offenbart ihr, dass er asexuell ist. Beide sind einander so wichtig geworden, dass sie trotzdem einen Weg als Paar finden wollen – mit einer Art von Intimität, die sich für beide richtig anfühlt. In ihrem atemberaubenden Liebesfilm Slow erzählt die litauische Regisseurin Marija Kavtaradze voller Empathie und visueller Kraft von der Beziehung zweier Menschen auf der Suche nach einer gemeinsamen emotionalen und körperlichen Sprache. Slow wurde auf dem Sundance Festival mit dem Regiepreis ausgezeichnet und war für Litauen im Oscarrennen.

Regie: Ilker Çatak, DE 2023, 98 Min. – mit Leonie Benesch, Leonard Stettnisch, Eva Löbau

Info: Was im Lehrerzimmer passiert, bleibt im Lehrerzimmer, sagt Carla Nowak in einem Interview mit der Schülerzeitung. Auch wenn das für die Lehrerin zu diesem Zeitpunkt schon nur noch reine Wunschvorstellung ist. Es ist ihre erste Stelle, engagiert unterrichtet sie Mathematik und Sport in der siebten Klasse. Es läuft gut, sie kann die Heranwachsenden motivieren. Als es in der Schule zu einer Reihe von Diebstählen kommt und bald einer ihrer Schüler verdächtigt wird, ist Carla empört und beschließt, der Sache selbst auf den Grund zu gehen. Doch der Fall lässt sich nicht so einfach lösen und zieht Kreise. Im Kollegium ist Carla schnell als idealistisch verschrien, empörten Eltern muss sie Rede und Antwort stehen und zwischen streitenden Schüler*innen vermitteln. Je mehr sie sich bemüht, alles richtig zu machen, desto mehr gerät nicht nur sie selbst an ihre Grenzen. Das System Schule gerät aus dem Gleichgewicht.

Regie: Colm Bairéad, IRL 2022, 95 Min., DF – mit Catherine Clinch, Carrie Crowley, Andrew Bennett

Info: Vier Geschwister, eine Mutter, zerrissen zwischen Fürsorge und Hilflosigkeit, ein fluchender Vater und jeden Morgen eine nasse Matratze – so sieht das Leben der schweigsamen Cáit aus. Die Eltern halten es für das Beste, wenn sie den Sommer auf der Farm naher Verwandter verbringt. Cáit kennt die beiden nicht. Das Haus ist hell und sauber, zum Anwesen führt eine Allee mit üppig-grünen Bäumen. Hier herrscht eine respektvolle Stille. Liebevoll umsorgt von Eibhlín fühlt sich Cáit geborgen. Nach anfänglicher Zurückhaltung vertieft sich auch die Beziehung zu Seán, der mit ihr die Kälber füttert. Der leise, zurückhaltende Film über eine Kindheit und die Poesie eines Sommers benötigt nur wenige Dialoge und nähert sich mit sensibler Bildsprache der Wahrnehmung seiner Hauptfigur an. Wohltuend unaufdringlich fügt das Drama dem Kino die Perspektive eines jungen Mädchens hinzu.

Regie: Tina Satter, USA 2023, 83 Min., OmU – mit Sydney Sweeney, Josh Hamilton, Marchánt Davis

Info: An einem Samstagnachmittag im Juni 2017 wird Reality Winner, eine 25-jährige Sprachwissenschaftlerin, in ihrem Haus in Georgia vom FBI aufgesucht. Ein kryptisches Gespräch beginnt und erst langsam stellt sich heraus, was die Beamt*innen von Reality wollen: sie soll Informationen über die russische Beeinflussung der US-Wahlen an eine Zeitung weitergegeben haben. Die oberflächliche Unterhaltung entwickelt sich zu einem Verhör und mit jeder Frage gerät das Leben der jungen Frau ein Stück mehr aus den Fugen. Eine aufschlussreiche Momentaufnahme der jüngeren US-Geschichte. Die direkt aus dem Verhörprotokoll des FBI stammenden Dialoge sind abwechselnd spannend und banal, düster komisch und surreal. Sydney Sweeney brilliert in der Hauptrolle einer jungen Frau, die zur ersten Whistleblowerin der Trump-Ära werden sollte.

Regie: Cyril Schäublin, CH 2022, 93 Min., OmU – mit Clara Gostynski, Alexei Evstratov, Monika Stadler

Info: 1877: der russische Kartograf Pyotr Kropotkin kommt in ein Tal im Schweizer Jura, angelockt von der hochentwickelten Uhrenfertigung dort und von der Nachricht, dass sich Arbeiter*innen zu einer anarchistischen Gewerkschaft zusammengeschlossen haben. Er trifft auf eine Gesellschaft, in der Beamte und Gendarmen über die richtige Uhrzeit wachen und dem Produktionsbetrieb und der Gemeinschaft den Takt vorgeben. Immer effizienter werden die Produktionsabläufe in den Uhrmanufakturen organisiert, die sekundengenaue Kontrolle erzeugt einen steigenden Druck auf die Beschäftigten. Davon kann auch Josephine ein Lied singen, die über die Montage der Unruh, des Herzstücks der mechanischen Uhr, wacht und den zugereisten Kropotkin kennenlernt. Inspiriert von anarchistischen Ideen fordern sie die Befreiung der Zeit, setzen Solidarität und Pazifismus gegen Marktgesetze und Nationalismus