Info: Seit Mitte der 1960er-Jahre unterlaufen die radikalen, ironischen und provokativen Werke von Renate Bertlmann gesellschaftliche Zuschreibungen und Stereotype rund um Geschlecht und Machtstrukturen. Sie thematisieren sowohl den weiblichen Körper als umkämpftes Terrain als auch die Ambivalenzen von Lust und Schmerz, Begehren und Verletzlichkeit, Allmacht und Widerstand. Die Ausstellung Im Visier vereint Werke (von 2004 bis 2025), die sich durch eine bemerkenswerte Vielfalt auszeichnen und Themen wie Leid oder Freiheitsentzug mit stark Camp-artigen Materialien verknüpfen. Tatort-Szenen (wie Herbst, 2025), Aufbahrungsraum oder Trauerzimmer (wie Wedding Night, 2025), Selbstverteidigungszubehör oder getarnte Waffen (wie Messer-Rucksack: Le Voyage, 2025 oder Fuck off, 2004)… Renate Bertlmann stellt in Vitrinenboxen, wie in Völkerkundemuseen, arrangierte Objekte aus und bedient sich Bildwelten, die als Kitsch und obszön gelten. (…) Parallel eröffnet die Ausstellung Uwe Schröder. Werkverzeichnis.
Studierende der Klasse Tatjana Doll (Kunstakademie Karlsruhe)
Info: The opening will be our X-MAS Special Event, so there will be Mulled Wine and Christmas Cookies and some Christmas Surprises as well.
Wanda Sebastian
Kunstmuseum Gelsenkirchen goes Ückendorf
Info: In Kooperation mit dem Studio mxr storytelling präsentiert das Kunstmuseum Gelsenkirchen ein virtuelles Kunsterlebnis im Kreativquartier Ückendorf. Das Projekt knüpft konzeptuell an die historische kinetische Kunst an und übersetzt diese mittels immersiver Technologien in den digitalen Raum. virtual kinetic landscape untersucht Potenziale einer veränderten Raumwahrnehmung: Durch Redirected Walking entstehen virtuelle Architekturen und Bewegungsabläufe, die sich in der physischen Welt nicht realisieren ließen – inspiriert von der Museumssammlung. Die akustische Ebene gestaltet der DJ und Producer Emrah Arslan alias Eame. (…) Zur Eröffnung Julia Höner (Direktorin, Kunstmuseum Gelsenkirchen) und Matthias Krentzek (mxr storytelling) / Ort: Bochumer Straße 109, Gelsenkirchen-Ückendorf.
Jungwoon Kim
Info: Jungwoon Kim präsentiert im IKOB die Ergebnisse ihrer dreimonatigen Residenz in Ostbelgien. Die Künstler*innenresidenz stand unter dem Motto Material Witness (Materielle Tatzeuge*in) und fand in Zusammenarbeit mit Borderland Residencies statt, einer gemeinsamen Initiative von Künstlerresidenzen im Grenzgebiet Maas-Rhein. Während ihres Aufenthalts in Eupen hat Jungwoon Kim die anhaltende Präsenz pflanzlicher Materialien in Grenzzuständen untersucht – zwischen Wachstum und Verfall, natürlich und synthetisch, lebendig und vergehend. Das Projekt begann mit dem Sammeln lokaler Pflanzenreste und alltäglicher Überbleibsel. Diese Materialien aus der unmittelbaren Umgebung wurden mit Silikon und Aluminium kombiniert, um Skulpturen zu schaffen, die Spannung, Transformation und Widerstandskraft verkörpern.
Ronny Delrue
Info: Ronny Delrue zählt zu den renommiertesten Künstlern der zeitgenössischen Kunstszene. In den letzten fünf Jahren begeisterte er unter anderem mit großen Einzelausstellungen im S.M.A.K. Gent (2018–2019) und in CENTRALE for Contemporary Art Brussels (2019). Nun zeigt die Ausstellung Jeder Strich ein lauter Raum Delrue erstmals konsequent als Zeichner – und nicht wie gewohnt als Maler. Die außergewöhnliche Ausstellungsszenografie rückt die Zeichnung ins Zentrum und lädt ein, die politische Dimension des Zeichnens neu zu entdecken: Nicht als stillen Akt der Verinnerlichung, sondern als laute, sichtbare Vergewisserung von Menschlichkeit. Jeder Strich wird zum Raum für Widerstand, Empathie und gesellschaftliche Reflexion.
Søren Aagaard, Marina Apollonio, Katja Aufleger, Noémi Barbaglia, Béatrice Balcou, Marianne Berenhaut, Erich Bödecker, Hal Busse, Vivian Ellis, Ayse Erkmen, Ângela Ferreira, Isabella Fürnkäs, Christine Gironcoli, Katharina Grosse, Dor Guez, Flo Kasearu, Barbara Kasten, Tadeshi Kawamata, Per Kirkeby, Mischa Kuball, Sigalit Landau, Jeewi Lee, Julio Le Parc, James Lewis, Heinz Mack, Paola Siri Renard, Anahita Razmi, Michael Sailstorfer, Morgaine Schäfer, Mona Schulzek, Berit Schneidereit, Franz Erhard Walther, Andy Warhol u.a. – kuratiert von Dr. Nico Anklam
Info: Den Abschluss des Jubiläumsjahres bildet die Ausstellung Affinities, die Werke aus der Sammlung der Kunsthalle, des ehemaligen Vestischen Museums und des Ikonenmuseums mit national und international bekannten Künstler*innen als Gäste im Haus kombiniert. Alle Werke stehen in Bezug zu Ausstellungsprojekten, und/oder Displays von den Anfängen der Kunsthalle bis in die Gegenwart. Kuratorische und künstlerische Praxen werden über klassische Epochen- und Genrefragen hinaus ästhetische Verwandtschaften aufzeigen. Und diese Beziehungen sollen als Affinitäten verstanden und präsentiert werden. In Rückbezug auf die bahnbrechenden Anfänge der Kunsthalle Recklinghausen in den 1950er und 1960er Jahren, die thematischen Ausstellungen der 1970er und 1980er Jahre oder die großen monografischen Projekte der 1990er Jahre will Affinities einen kaleidoskopischen Rückblick auf und eine perspektivische Aussicht für die Kunsthalle und die in ihr gezeigte Kunst bieten. (…) Zur Eröffnung sprechen Claudia Schweppe (Erste stellv. Bürgermeisterin, Stadt Recklinghausen) und Dr. Nico Anklam (Direktor, Museen der Stadt Recklinghausen).
Anna Di Biase, Antonio de Luca, Aurora Rodonò, Cosima Santoro, Domenico Di Canio, Emanuela Martucci, Giorgio Morra, Ivana Fabbricino, Lea Torcelli, Luca Novelli, Luisa Zanzani, Maria Fili, Patrizia Barba, Raphael Di Canio, Romina Abate, Rosanna D’Ortona, Salvatore Picone, Susanna Schoenberg
Info: Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums des deutsch-italienischen Abkommens zur Anwerbung sogenannter Gastarbeiter*innen (20. Dezember 1955–20. Dezember 2025) lädt die Makkaroni Akademie aus Köln zur Ausstellung Makkaroni Settanta – Esperimento collettivo ein. Mit dem Ziel, das Vorstellungsbild von Stereotypen über Italiener*innen in Deutschland aufzubrechen, wurde das Kollektiv 2020 ins Leben gerufen und gestaltet seitdem Räume und Austauschmöglichkeiten durch künstlerische Formate. Die beteiligten Künstler*innen mit italienischer Migrationsgeschichte setzen sich auf vielfältige Weise mit dem Thema auseinander: unter anderem durch Bildhauerei, Malerei, Fotografie, Video- & Mixed Media-Installationen, Film, Poesie und Sound-Installationen. Parallel wird ein kollektiver Raum mit Küche – spazio collettivo e cucina collettiva – eingeweiht, der sich über vier Wochen hinweg durch Gespräche, gemeinsames Essen, Musik und Workshops weiter entfalten wird. Ergänzt wird die Ausstellung durch ein vielfältiges kulturelles Rahmenprogramm, wie z.B. künstlerische Workshops, Film-Screenings, Erzählcafés und Musikabende. Dieser Raum soll zu einem lebendigen Ort des Austauschs und der Begegnung werden und zugleich als offene Bühne für weitere Werke und Darbietungen dienen.
Dortmunder Gruppe
Anna Sokolova
Info: Eigens für Sankt Peter hat Anna Sokolova die raumgreifende Installation Netz entwickelt, die sich diagonal über den Altarraum spannt und konsequent ihre Werkreihe LINEMENT fortsetzt. Die vom Boden bis zur Decke reichende Lichtskulptur wechselt stetig ihr Erscheinungsbild: Als vollständig erleuchtetes Lichtband wirkt es, als würde ein für diese dunkle Jahreszeit unnatürlich heller Lichtstrahl aus den oberen Fenstern auf den Betonboden fallen. Im nächsten Moment bewegt sich ein weißer Lichtbalken über den dunklen Grund des Netzgewebes, ändert langsam seinen Winkel und erzeugt wechselnde geometrische Konstellationen und Lichtverhältnisse im Dialog mit dem Kirchenraum. Bei näherer Betrachtung ist zu erkennen, dass die rund 20 Meter lange Installation aus einem halbtransparenten Netz aus LED-Lichtern besteht. Aus diesem Spezialgewebe für überdimensionale Bild- und Videopräsentationen schafft Anna Sokolova eine minimalistische, genau gesetzte Skulptur, deren Helligkeit und technische Konturen in klarem Kontrast zur Kirchenarchitektur stehen. (…) Zur Eröffnung sprechen Stephan Kessler SJ und Anne Mager (Kuratorin) / Orgelimprovisation von Michael Veltman.