ArtJunk
No. 17—2024

Rimma Arslanov, Astrid Busch, Aurel Dahlgrün, Tomas Kleiner

Info: Unsere aktuelle Gruppenausstellung Zwischenwelten – Dialog der Dimensionen mit Werken von Rimma Arslanov, Astrid Busch, Aurel Dahlgrün und Tomas Kleiner neigt sich dem Ende zu. Herzlich laden wir zu unserer Finissage am 2. Mai 2024 ab 18 Uhr in den Bilker Bunker ein und freuen uns auf gute Gespräche zwischen Kunst, Musik und Drinks. Im Anschluss möchten wir den Abend gemeinsam in unserer Musikbar Schleuse Zwei ausklingen lassen. (…) 18–21 Uhr: Finissage im Ausstellungsraum mit Getränken an der Bar und DJ / 19–1 Uhr: Barabend in der Schleuse Zwei mit DJ-Set von Peaux (experimental electronics).

Bilker Bunker Rimma Arslanov et al ArtJunk

Kurt von Bley

Info: Hinter F44.3, dem nahezu beiläufig klingenden Titel der Soloshow des polnisch-deutschen Künstlers Kurt von Bley, verbirgt sich der ICD-Code für Trance- und Besessenheitszustände. Das International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems, kurz ICD, ist ein weltweit anerkanntes System, in dem medizinische Diagnosen einheitlich benannt werden. Im Zentrum der Ausstellung bei Mouches Volantes steht die kritische Auseinandersetzung mit religiösen Dogmen des Katholizismus und seinem immanenten Regelwerk, auf dem teils drakonische Rituale basieren. Dezidiert nimmt der Künstler die verborgene Seite von Austreibungspraktiken in den Blick. Parallel dazu betrachtet er die psychosomatischen Erklärungen der Schulmedizin und verarbeitet die Kontraste von Besessenheit und deren gesellschaftliche Auswirkungen visuell. (…) Der Künstler und die Kuratorin sind anwesend.

Mouches Volantes Kurt von Bley ArtJunk

Stefan Müller, Viola Relle

Info: Das Flirren seinerseits gehört als Verb mitunter der Luft, mit ihren tanzenden Mücken oder zuweilen auch den kämpfenden Lichtern, die sich in der Dunkelheit behaupten. Jüngst gehört es auch dem zerschellten Bildschirm, der wie eine Muschel in der Hand liegt. Menschlich ist das dem Menschen eigentümliche oder es ist jene Haltung, die dem Gegenüber Würde schenkt. Der Titel der Ausstellung Flirren ist menschlich entspringt einem Werktitel, der seine erste Silbe noch nicht fand. Doch Werk und Titel finden meist (irgendwann) zueinander, gleich den Wesen und ihren Namen. Die poetische Qualität jener Worte spinnt einen Ausstellungstitel, der die Schirmherrschaft über die Gegenüberstellung der Werke des Künstlers Stefan Müller und der Künstlerin Viola Relle angenommen hat. Ihren sozialen Charakter betrachtend, hat auch die Kunst einen Hang zum Dualismus. (…) Zur Finissage gibt es wie immer Kaffe und Kuchen. Auch wird es flirrende Intermezzi geben – lassen Sie sich überraschen! Die Künstler*innen werden anwesend sein. Zudem haben Sie Gelegenheit, die Editionen beider Künstler*innen vor Ort zu betrachten. Sie möchten hierzu ein digitales Portfolio erhalten? Schreiben Sie eine Mail an hallo@galeriegladbeck.de →

Neue Galerie Gladbeck Viola Relle Stefan Müller ArtJunk

Alex Grein (Künstlerin), Prof. Dr. Birgit Mersmann (Kunsthistorisches Institut, Universität Bonn)

Info: In ihrer neuen Serie Anonymous Collection hat Alex Grein Fotografien unbekannter Künstler*innen aus der Sammlung des Kunstpalasts in Düsseldorf um Bildbestandteile ergänzt. Der Bildraum wird zur Bühne für neue Erzählungen, Handlungen und Momentaufnahmen, dabei jedoch nicht entfremdet. So fliegt von einem Hochhaus eine Feder und wird von einem kaum merklichen Schatten fotografisch festgehalten. Oder eine zuvor schwer lesbare Szene am Strand verwandelt sich in ein Tauziehen. Selbst die kleinsten analogen Veränderungen zeigen auf, wie wandelbar Bildrealitäten sind und werfen einen Schatten auf unsere aktuelle Debatte um die Authentizität des Bildes im digitalen Zeitalter.

Galerie Gisela Clement Alex Grein ArtJunk

Jonas Hohnke, Suse Itzel, Anne Kückelhaus, Nico Pachali, Charlotte Perrin, Hannah Schneider, Nicola Schudy & Thilo Schölpen, Yoana Tuzharova

Info: Kunst braucht Raum und verwandelt Räume in Orte. In Raum als Ort zeigt das Künstlerhaus Arbeiten, die ihre eigentliche räumliche Qualität spürbar thematisieren, sich also bewusst verorten. Sie verwandeln den gewöhnlichen Umraum in einen besonderen Ort. Das Räumliche kann dabei als geweitet oder verdichtet, als entspannt oder angespannt, als offen oder verschlossen erlebt werden. Die Ausstellungsbesucher*innen werden in Raum als Ort selbst zum Resonanzraum der Kunst. Sie können erleben, wie die Kunst die Räume des Künstlerhauses für sich einnimmt; Räume eines Gebäudes, das einst als Waschkaue einer Kohlenzeche den Bergleuten dabei half, den Raum unter Tage zu erobern. Mit Blick auf das 100-jährige Jubiläum des Gebäudes wird klar: Räume bleiben Räume, während Orte sich ständig verändern – auch mit Hilfe der Kunst.

Kuenstlerhaus Dortmund Yoana Tuzharova ArtJunk

Ei Arakawa-Nash

Info: Ei Arakawa-Nash’s exhibition Mega Please Draw Freely (Aldo van Eyck) at Galerie Max Mayer presents three new works alongside a large-scale participatory installation on the gallery’s floor. Arakawa-Nash’s exhibitions and performances are often created through fervent collaborations with artists (and at times their artworks), art historians, and audience members themselves. By various means of performance and appropriation, the artist reevaluates the relevance of historical artwork and repurposes it under the present context. For this occasion, his three new LED works relate to Japanese artist Jirō Yoshihara (1905–1972), who in 1954, together with a group of young artists, founded Gutai, a radical post-war artistic group in Japan who had a central focus in play, and children’s creativity. (Many of them were educators for a long time.) Toward the end of Yoshihara’s time as a part of the Gutai group, he was known for works showing monochrome painted circles in front of monochrome backgrounds. Following the simplicity of Yoshihara’s formal choices, Arakawa-Nash now presents three of his circles in the three primary colors—red, green, and blue, sourced from the digital image of paintings. (…) Finissage in the presence of the artist.

Galerie Max Mayer Ei Arakawa-Nash ArtJunk

Johannes Listewnik, Jasmin Schmidt

Info: Die Arbeit ist getan, der letzte Pinselstrich gesetzt, ein paar Schritte zurück und das fertige Werk kann in Gänze betrachtet werden. Was aber, wenn etwas nicht stimmig ist? Kaum möglich, die Pinselstriche rückgängig zu machen. Sie bleiben eingeschrieben in die Biografie des Bildes, erzählen als materielles Gedächtnis von seiner Entstehungsgeschichte. Falls es aber doch gelingen sollte, das scheinbar Manifeste zu revidieren, kann denn Wiederholung ohne Wiederholung passieren? Lassen sich neue Antworten auf alte Fragen finden? Jasmin Schmidt und Johannes Listewnik setzen sich bereits seit längerer Zeit mit dem Begriff der Regression auseinander. Schmidts Malerei zum Beispiel befindet sich im ständigen vor und zurück, wenn in einem sukzessiven Prozess Farbauftrag und Auswaschung sich abwechseln. Ähnlich Listewnik, in dessen Werken vergleichbare oder sogar dieselben Motive wiederholt aufgegriffen werden. So findet eine Rückkehr zur Ausgangssituation statt, doch führt diese unter veränderten Bedingungen zu einem Perspektivwechsel. (…) Die Künstler*innen sind anwesend.

kjubh Kunstverein Johannes Listewnik Jasmin Schmidt ArtJunk

Ana Carolina Fleming, Krystallia Sakellariou

Produzentengalerie plan d Ana Carolina Fleming Krystallia Sakellariou ArtJunk

Tini Aliman, Wim Bosch, Cristiana Cott Negoescu, David Hahlbrock, Salomé Ingelbrecht, Zhixin Angus Liao, Darcy Neven, Nico Pachali, Silke Schatz, Rosa Vrij, Finn Wagner, Marit Westerhuis

Info: Die Werke der Ausstellung thematisieren exemplarisch und ohne Anspruch auf Vollständigkeit unterschiedlichste Narrative und Diskurse um die so ergiebige Ressource Erde. Sie zeigen beispielsweise Moore und Moorleichen als Verbindungsort von Zukunft und Vergangenheit, untersuchen Staatsgrenzen aus migrantischer Perspektive und verhandeln Hierarchien von Natur und Mensch aus ökofeministischer Sicht neu. Dabei schaffen die Künstler*innen mehrschichtige Betrachtungsebenen für eine soziopolitische Auseinandersetzung mit Territorien, Umsiedlungen und Entwurzelungen, die bis hin zu der Frage reicht, ob Bilder als Living Soil selbst Nährstoffe bereitstellen können.

Sammlung Philara Cristiana Cott Negoescu ArtJunk

Koen van den Broek (Künstler), Kay Heymer (Kunsthistoriker)

Info: Im vergangenen Jahr hörte Koen van den Broek auf, in Öl auf Leinwand zu malen und Fotografien als Ausgangspunkt für seine Gemälde zu verwenden, um neue Wege zu beschreiten. Materialität und das Element des Zufalls gewinnen die Oberhand. Straßenansichten, die van den Broek seit Jahren inspirierten und das Sujet seiner Werke bildeten, bringt er nun durch die Verwendung von Teer und Farben für Straßenmarkierungen auf die Leinwand. Die rauen Materialien bringen Einschränkungen mit sich, sie verlangen neue künstlerische Methoden und, dass er sich auf eine intuitivere malerische Abstraktion einlässt. In Broken Road werden die Werke erstmals in einer Ausstellung präsentiert. Im Gespräch mit dem Kunsthistoriker Kay Heymer wird Koen van den Broek Einblick in seinen neuen künstlerischen Ansatz und die Hintergründe zu den jüngsten Entwicklungen geben. Heymer ist aktuell Kurator am Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg und war zuvor 14 Jahre Leiter der Sammlung Moderne Kunst am Kunstpalast in Düsseldorf. (…) In engl. Sprache / Anmeldung erforderlich unter info@philippvonrosen.com →

Philipp von Rosen Galerie Koen van den Broek Kay Heymer ArtJunk