Info: Im Zentrum der Kölner Ausstellung steht das Entropy Pendulum (2015), eine eigens konstruierte Apparatur, die ein Pendel kontinuierlich in Schwingung versetzt. Während der Bewegung kratzt das schleifende Gewicht des Pendels über 36 einzelne Fotografien aus dem Archiv der Künstlerin und trägt sie ab. Der langsame Abrieb schreibt sich zugleich als Präsenz und Verlust in die Bildoberfläche ein. An jedem Ausstellungstag wird ein einzelnes Foto aus dem Set unter das Pendel gelegt. Zu einem vom Galeristen festgelegten Zeitpunkt wird das Bild wieder herausgenommen und in einen von 36 leeren Rahmen an der Galeriewand eingesetzt. Sobald alle 36 Bilder gerahmt sind, ist der Prozess abgeschlossen. Das Entropy Pendulum ist Maschine und Metapher zugleich. Clare Strand gelingt es, die immaterielle Logik des Digitalen mit taktilen, analogen Mitteln zu erfassen. Der immensen Verbreitung immaterieller Bilder im Netz, die gescrapt, gescrollt, gecroppt, extrahiert, eliminiert und geframt werden, setzt die Künstlerin einen performativen Akt zwischen Degradation und Neuerfindung entgegen.
Udi Cramsky & Gerd Mies
Info: Udi Cramsky thematisiert mit seinen Objekten vielschichtige Grenzauflösungen. Die aktuellen Arbeiten von Gerd Mies widmen sich diesem Thema malerisch. Im produktiven Austausch entwickelten die beiden Künstler dieses Thema künstlerisch ständig weiter. In ihrer aktuellen Ausstellung Whiteout entsteht so ein lebendiger Dialog und ein vielschichtiges Wechselspiel.
Yedam Ann, Zauri Matikashvili, Jakob Schnetz & Rebecca Ramershoven, Jan Niklas Thape
Info: Die Künstler*innen dieser Ausstellung haben sich mit dem Menschsein in unserem von Mensch und Technik geprägten Zeitalter auseinandergesetzt. Zeit- und Raumerfahrungen, Verdrängung und Erinnerung, Privilegien und Benachteiligungen aufgrund von Hautfarbe und Geschlecht, der Umgang mit Krankheiten und alte und neue Arbeitswelten werden mittels Fotografien, in Videos und Installationen thematisiert. Spannungen zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Produktion und Erschöpfung, Zugehörigkeit und Entfremdung werden ausgelotet und legen offen, dass unser Dasein bestimmt ist von Arbeit und diese Arbeit kein Selbstzweck ist. (…) 15–16 Uhr: Dialogführung durch die Ausstellung gemeinsam mit Künstler Jan Niklas Thape.
Kira Hummen (Künstlerin)
Info: Zum Abschluss der Ausstellung lädt the pool am 12. Oktober zu einer besonderen musikalischen Begegnung ein: Die Düsseldorfer Künstlerin Kira Hummen bringt ihren vielschichtigen Sound zwischen Indie, Alternative und Art Pop auf die Bühne. Was als Singer-Songwriter-Projekt begann, hat sich in den letzten Jahren zu einem ausdrucksstarken Solo-Projekt entwickelt, das intime Texte mit kraftvollen Klanglandschaften verbindet. Mit ihrer aktuellen EP Her Legacy (2025) widmet sich Kira Hummen dem weiblichen Erbe und erzählt in ihren Songs von den Erfahrungen, Erinnerungen und Kämpfen jener Frauen, die vor uns waren.
Pedro Aspahan, Artur Miranda Azzi, Nora Mona Bach, Sarah Casey, Satomi Edo, Vanessa Enríquez, Petra Fiebig, Bjørn Hegardt, Wolfgang Lüttgens, Ekkehard Neumann, Sandra Opitz, Piia Rossi
Info: Diese Ausstellung nimmt das Zeichnen als Ausgangspunkt – jedoch nicht im traditionellen, mediengebundenen Sinn. Among Other Things – Zeichnung als erweiterte Praxis vereint Künstler*innen, deren Arbeiten herausfordern, erweitern und neu definieren, was Zeichnung sein kann. Die ausgewählten Werke reichen von zweidimensionalen Arbeiten bis hin zu skulpturalen und räumlichen Interventionen, die sich mit anderen Disziplinen wie Installation, Video, Performance und Objektkunst überschneiden. Die Ausstellung versteht Zeichnen als ein offenes, konzeptuelles und experimentelles Feld. Sie untersucht, wie Linie, Geste, Spur und Markierung über Papier oder Oberfläche hinausreichen – in den Raum, in Bewegung und Materialität hinein. Indem sie diese Vielfalt in den Vordergrund stellt, bietet die Ausstellung eine Plattform für unterschiedliche Lesarten der Zeichnung: als Prozess, als Notation, als Struktur, als Handlung und als Denkwerkzeug. (…)
Madlin Bentlage, Jannis Besen, Niels Fäßle, Anna Francesca Fuhrich, Tonia Fee Grass, Sophia Havanna, Anna Henn, Sonja Heim, Ye Li, Alisa Kulesh, Christoph Kyri, Benedikt Lübcke, Thomas Nauta, Gamze Palabiyik, Elisa Penth, Paula Rinderle, Lillith Sachsenhauser, Marie Schubert, Tayyib Sen, Linda Skellington – Klasse Prof.in Alexandra Bircken / Kunstakademie Düsseldorf
Info:YES, beautiful ist eine Ausstellung mit Studierenden der Klasse Alexandra Bircken der Kunstakademie Düsseldorf, die auf Einladung von 701 e.V. im Düsseldorfer Immermannhof realisiert wird. Ausgangspunkt der kuratorischen Überlegung ist der partielle Leerstand des Büro- und Geschäftshauses gegenüber dem Hauptbahnhof, der exemplarisch für die aktuelle Verwaisung der Innenstädte und dem daraus resultierenden Bedarf an Neuorientierung und strukturellem Wandel steht. Mit ihren künstlerischen Interventionen und raumspezifischen Arbeiten reagieren die Studierenden auf die Spuren und Gegebenheiten des Ortes oder setzen sich mit Themen ihrer individuellen künstlerischen Praxis auseinander. Die Ausstellung wird kuratiert von den Studierenden und ihrer Professorin Alexandra Bircken. (…)
Stefan Lux & Maria Anna Dewis
Daniela Brasil & Daily Rhythms Collective
Info: Zum letzten Tag der Ausstellung laden Daniela Brasil und das Daily Rhythms Collective zu einem bunten Prozessionszug ein. Alle können mitmachen. Die Weidennest-Skulptur im Kunstmuseum im Marstall wird in gemeinsam gestaltete Erinnerungsobjekte verwandelt und zurück an den Fluss getragen. So schließt sich der Kreislauf des Lebens. Vielleicht finden die Bewohner*innen der Pader nach der Ausstellung vorübergehend Unterschlupf in den ineinander verschlungenen Ästen, bis sie langsam zerfallen und zur Erde zurückkehren. Auf diese Weise wird die Kunst wieder zur Natur – und was wir der Pader nehmen, geben wir mit Dankbarkeit und Freude zurück. Das Daily Rhythms Collective setzt sich zusammen aus Daniela Brasil, Otto Oscar Hernández Ruiz und Hyo Jin Shin – in Zusammenarbeit mit der Klangkünstlerin Hye-Eun Kim. Programm: 13–14:30 Uhr Workshop: Gemeinsamer Abbau & kollektives Gestalten / 14:30 Uhr Snacks & Vorbereitung der Prozession / 15–15:30 Uhr Prozession an der Pader / 15:30–16 Uhr Installation im Paderauengebiet / Treffpunkt: Kunstmuseum im Marstall, 33104 Paderborn.
Anna Bochkova, Irma (gen. Moucky) Christiansen-Lippert, Sara De Brito Faustino, Sofia Doclean, Camille Dumond, Vivian Ellis, Katarzyna Gawłowa, Katharina Grosse, Carolin Israel, Maria Korsak, Ludmila Prochazkova, Florica Puia, Shannon Sinclair, Alicja Wysocka, Anna Zomer u.a.
Info: Das Clemens Sels Museum in Neuss ist nicht nur ein Ort mit einer in Deutschland einmaligen Kunstsammlung. Besonders ist auch, dass Geschichte und Gegenwart des Museums immer in der Verantwortung von Frauen lagen – von der Stifterin Pauline Sels bis zu den langjährigen Direktorinnen. Dass in der Sammlung über 130 Künstlerinnen vertreten sind, deren Werke bislang kaum oder gar nicht sichtbar waren, bildet den Ausgangspunkt eines Ausstellungsprojekts, das als Work in Progress angelegt ist. (…) Kosten 4 € zzgl. Museumseintritt / Anmeldung erforderlich →
Julius von Bismarck, William Engelen, Igor Eškinja, Sabrina Fritsch, Monika Grzymala, Moonjo Kim, Gregor Schneider, Troika – kuratiert von Pia Wojtys und Anna-Maria Bogner
Info: Alles, was wir Welt nennen, alles, was wir greifen, spüren, denken – es lebt in einem schmalen Spalt von Zeit: drei Sekunden lang. Dann fliegt der Augenblick davon, verliert seine Schärfe, wird Erinnerung, wird Abwesenheit. Was wir als Jetzt empfinden, ist nichts Stabiles. Neurowissenschaften haben ergeben, dass unsere bewusste Gegenwart in drei Sekunden langen Inseln des Erlebens stattfindet. Danach bricht ein neuer Zeitstrom an, ein neues Jetzt, welches das vorherige verschluckt. In diesen Sekundenfenstern speichert unser Gehirn den Klang einer Melodie, die Geste eines Anderen, die Bewegung des eigenen Körpers. (…)