Im Kabinett: Kim Stolz
Kim Stolz
Info: Künstlerische Praxis kann beizeiten genau deswegen außergewöhnlich sein, weil sie wagt, das Offensichtliche zu tun. In Kim Stolz’ Malerei tanzen Kreise, wachsen florale Formen, und Tupfer laufen repetitiv über die Leinwand. In Aquarell, Gouache und Acryl sind ihre Werke immer nach der Uhrzeit der Fertigstellung benannt. Kim Stolz’ Arbeit zeigt also zunächst schlicht das, woraus ihre Malerei besteht in Medium und Form. Wir sehen, wo sie gedreht, getupft und gestrichen hat. Ein Wunder der Malerei bleibt, dass – wenn es eine ist wie die von Kim Stolz – sich just in dieser Ehrlichkeit weite imaginäre Räume auftun. Da schimmern auf einmal Leinwände wie überlagerte Plexiglasscheiben, andere sehen nach mikroskopischen Verwaschungen aus, und nicht zuletzt meinen wir bei manchen, in ferne Farbwolken zu blicken, deren Tiefe einem makroskopischen Blick in die kolorierten Nebelwolken durch das Hubble-Teleskops nahekommt. (…)
