ArtJunk
No. 07—2025

Screening zur Ausstellung »Udo is Love«: Belcanto oder Darf eine Nutte schluchzen? (1977)

Kölnischer Kunstverein

Regie: Robert van Ackeren, Belcanto oder Darf eine Nutte schluchzen?, 1977, 94 Min., OV Deutsch

Info: Wie für jeden seiner Filme erfand Robert van Ackeren auch für Belcanto eine eigene Ästhetik. Die stehende Kamera richtet sich auf Szenen einer Soiree. Plaudernd schleichen die Gäste um den heißen Brei. Dass Arthurs Opernhaus kurz vor dem Bankrott steht, scheint den lebenden Bildern egal. Die drohende Katastrophe hält die hochstaplerische Kunstgesellschaft nicht davon ab, weiter schamlos aneinander vorbei zu monologisieren. Man hat kein Interesse an den anderen, außer sich gegenseitig das Geld aus der Tasche zu ziehen, tut aber so, als wollten ihre Körper wollüstig übereinander herfallen. Dabei sind alle für die Lust, außer auf Kaviar und Jahrgangschampagner, schon viel zu abgekühlt. Die Masken sind zum Antlitz geworden. Authentisch wirkt allein die Nutte. Gespielt wird sie von der transgender Nachtclubbesitzerin Romy Haag, die in Belcanto erstmals in einem Film mitwirkte. Das Ensemble ist ansonsten mit der Fassbinder-Truppe besetzt. (…) Ort: Filmhaus Köln, Maybachstraße 111, 50670 Köln / Kosten 9 € / zum Ticketkauf →

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